Donnerstag, 17. Oktober 2013

Vergebung Teil 4

Wie geht es voran mit dem Thema Vergebung? In der Theorie gut, bei der Umsetzung hapert es noch gewaltig. 

Gott lässt mir über alle Kanäle seine Meinung zukommen. Zusätzlich zur täglichen Losung habe ich das "Seelenfutter" von JesusPunk Mandy abonniert. Dort weist sie auch immer auf ihre Blogeinträge hin. Ratet mal worum es dort heute ging? Es war nicht so sehr der Text, der mich angesprochen hat, sondern das Bild des "Blumenwerfer" von Eva Jung. Welches in unserer Küche aufgehängt ist. Ich habe es also täglich vor Augen. Aber scheinbar ist es zur "Tapete" für mich geworden - ich nehme die Message nicht mehr wahr: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Römer 21,21

Dann hatte ich einen Termin bei meiner Seelsorgerin. Sie hat "zufällig" das Thema Vergebung für ein Referat ausgearbeitet, welches sie am selben Nachmittag noch halten wird. Sie geht mit mir diese Bibelstelle durch und einiges möchte ich hier wiedergeben: 

Vergeben und Glauben - Lukas 17,1-6:
Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Es wird immer Verführungen geben, doch wehe dem, der daran schuld ist. Für den wäre es besser, er würde mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen, als dass er einen dieser Geringgeachteten hier zu Fall bringt.
Seht euch also vor! Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er Reue zeigt, vergib ihm. Und wenn er siebenmal am Tag an dir schuldig wird und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: 'Es tut mir leid!', sollst du ihm vergeben!" Die Apostel baten den Herrn: "Stärke unseren Glauben!" Da sagte der Herr: "Wenn euer Vertrauen nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum hier sagen: 'Zieh deine Wurzeln aus der Erde und pflanze dich ins Meer!' Er würde euch gehorchen." 

Die Aussage "es wird immer Verführungen geben" könnte man auch so übersetzen: "Es ist unvermeidlich, dass Dinge geschehen, die Menschen zur Sünde verleiten. Dennoch: Wehe denen, die so etwas bewusst tun.
Es ist eine Tatsache, dass wir sündigen. Das ist Alltag, Realtität und sogar fast unvermeidbar. Wir werden schuldig aneinander. An Gott. An unserem Nächsten. An uns selbst. Deshalb sollen wir uns vorsehen, in Acht nehmen. Sprich: Selbstfürsorge betreiben. Auf Gedanken achten, denn 
aus Gedanken werden Worte
aus Worte werden Taten
aus Taten werden Gewohnheiten
aus Gewohnheit wird Charakter
der Charakter wird Schicksal
Selbstfürsorge hat wiederum mit Eigenliebe zu tun. Mich selbst annehmen, wert schätzen und es für wichtig genug halten Zeit in mich zu investieren. Zeit in Charakterbildung. Zeit über Gefühle und Gedanken nachzudenken. Zeit für Gott, der durch seinen Heiligen Geist zu mir spricht und vor allem Gedanken und Gefühle verändern kann. Dazu bedarf es einer bewussten Entscheidung. Zeit, Geduld und Ruhe. Denn ausgetretene Pfade zu verlassen und sich einen neuen Weg zu bahnen braucht Zeit. 

Seht euch also vor! Passt auf euch auf! Das heißt auch: Bleibt bei euch selbst. Hier geht es um mich. Nicht um den anderen. Ob er sachlich Unrecht hat, ob er es einsieht, ob er sich entschuldigt, ob er sich ändert - darum geht es nicht. Es geht um mich. Was der andere macht ist seine Sache und eine Angelegenheit zwischen ihm und Gott. Ich bin nur für mich, meine Gedanken, Worte und Handlungen verantwortlich.

Deshalb ist Vergebung eine Tat. Die Tat der Entscheidung: Ich WILL vergeben. 
Damit es mir dann auch gelingt, dafür kann ich um Hilfe bitten. Mir stellt sich die Frage: Ich will vergeben. Das steht fest und gleichzeitig doch nicht. Aber ich will auch NICHT vergeben. Vielleicht eigentlich und prinzipiell. Aber nicht tatsächlich. Da ist zum einen das Gefühl "ich will nicht"; es widerstrebt mir; es ist eine ganz starke Macht in mir, die mich davon abhält. Ich will nicht auf das Recht verzichten "Recht" zu haben. Darum geht es ganz stark bei mir. Diese Erkenntnis hab ich auch schon mal in einem anderen Zusammenhang gehabt und geäußert: ICH will Recht haben. Und das, bitteschön, sollen auch alle anderen einsehen. Natürlich spielen noch andere Faktoren eine Rolle. Faktoren, die mir bewusst sind und solche, die mir (noch) nicht bewusst sind. Aber diesen einen Faktor hat meine Seelsorgerin treffend benannt - darin muss ich IHR Recht geben.

Die weiteren Verse des Bibeltextes wo es um meinen Bruder / meine Schwester geht sind relativ eindeutig und sprechen für sich. Dort wird eine konkrete Situation beschrieben und die Anweisungen sind klar. Die Zahl 7 bedeutet nicht, sich eine Strichliste zu machen und bei der achten Entschuldigung darf man dann endlich unversöhnlich sein. 7 ist die Zahl der Vollkommenheit in der Bibel, was in diesem Fall "unendlich, immer wieder, egal wie oft" bedeutet.

Die Bitte der Jünger "Stärke unseren Glauben!"erscheint mir in diesem Zusammenhang nur logisch und ist für mich völlig nachvollziehbar. Denn die Herausforderung ist so groß, ja übermenschlich, das es ganz klar ohne die Hilfe Gottes unmöglich ist. Ich zitiere nochmal Markus 9,24: Ich glaube, hilf meinem Unglauben! Ich will - und ich will es doch nicht. Aber ich will, dass du mir den Willen es zu wollen schenkst. Und jetzt sagt Jesus etwas total Entlastendes: Mein Vertrauen, also mein praktizierter Glaube, braucht nur so groß wie ein Senfkorn sein. Ein Senfkorn ist winzig. Quasi Nichts. Weniger als Nichts. Zu uns heute hätte er wahrscheinlich gesagt: "wenn euer Vertrauen nur so groß wäre wie eure DNA, wie ein Atom, wie ein Nanopartikel, ..., dann" 

Was Jesus eigentlich sagen will: Es kommt nicht auf die Größe eures Glaubens an, sondern auf den Inhalt. Auf wen er sicht richtet. Auf mich. Ich kann es. Und ihr könnt es durch mich. Und so, wie Gott uns unsere physische DNA geschenkt hat, gibt er uns in Jesus durch den Heiligen Geist die geistliche DNA die nötig ist.

Zusammenfassend kann man von Vergebung in drei Schritten sprechen:
Tat - Ich will vergeben
Prozeß - Ich gebe mir Zeit 
Zustand - Ich lebe versöhnt 
Außerdem geht es um Liebe, immer wieder Liebe:
Eigenliebe (ich tue mir selbst damit etwas Gutes - siehe auch: Vergebung Teil1), Nächstenliebe, Gottesliebe.Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit aller Kraft und deinen Nächsten wie dich selbst.Lukas 10,27

Die Tür zu Gott und die Tür zum Nächsten gehen gemeinsam auf und zu. Martin Buber
Das wissen wir aus dem VaterUnser.  Das ist für den Moment meine Motivation weiter den Weg der Vergebung zu suchen. Ich will vergeben um meiner Beziehung zu Gott willen. Und ich will versöhnt leben. Weil es sein Wille ist. Weil das Reich Gottes ist. Weil mir vergeben wurde. Ich bete darum, nicht in Versuchung geführt zu werden und unversöhnlich zu sein. Ich bete darum, von dem Bösen in mir erlöst zu werden.

Montag, 14. Oktober 2013

Vergebung Teil 3

Meine eigenen Gedanken zum Thema Vergebung:
Wenn ich meine, dass mir (oder jemand anderem) Unrecht geschieht, wenn ich mich "im Recht" fühle - dann kann ich ganz schön explodieren! Ziemlich deutlich und leider meistens nicht sehr freundlich tue ich dann meine Meinung kund und bin dabei nicht selten verletzend. Naturgemäß passiert das am häufigsten in der eigenen Familie oder bei besonders nahestehenden Menschen. Ich habe auch schon in der Öffentlichkeit sehr resolut meinen Standpunkt vertreten... Leider brauche ich einige Zeit, bis ich mich wieder beruhigt habe, nicht mehr beleidigt, bockig oder nachtragend bin. Ein wirkliches Vorbild beim Thema Vergebung ist mir mein Mann. Denn wenn er sagt, dass es wieder ok ist, dann meint er es auch so und hat das Thema abgehakt und vergessen. Das liegt sicherlich in seinem phlegmatischen Temperament begründet und da jeder Mensch anders gestrickt ist, kann ich mich auch nicht mit ihm vergleichen. Aber ich durfte in dieser Hinsicht schon viel von ihm lernen. Allerdings habe ich auch einige Jahre gebraucht, bis ich ihm wirklich glauben konnte! Denn wenn man selbst erlernt und erlebt hat, das Vergebung zwar ausgesprochen wurde, aber trotzdem vieles immer wieder aufgewärmt und nachgetragen wird, dann ist man entsprechend anders konditioniert und misstrauisch.
Es fällt mir relativ leicht meinen Kindern zu vergeben. Bei meinem Mann und engeren Freunden fällt es mir manchmal schon etwas schwerer. Gegenüber meiner Mutter bin ich teilweise wirklich unbarmherzig oder lieblos-gleichgültig. Aber am schwersten vergebe ich mir selbst: meine eigenen Fehler, Schwächen, Unzulänglichkeiten und Eigenarten. Deshalb habe ich im vergangenen Jahr ja auch so viel über das Thema Gnade erfahren und lernen dürfen. Ich bin sehr dankbar, dass Gott mir genau an diesem Punkt immer wieder seine Liebe, Gnade und Vergebung zeigt. Eine große Hilfe ist mir dabei nicht mehr von mir selbst zu verlangen, dass ich es schaffe. Sondern dass ich Gott darum bitte, mir den Wunsch und das Gelingen dazu zu geben. Ich berufe mich auf die Verheißung, dass nicht mehr ICH lebe, sondern Christus IN mir lebt, dessen Kraft mir zur Verfügung steht und die in mir am Wirken ist. Dadurch erlebe ich, wie sich Dinge von selbst erledigen, klären und verändern. Ohne bewusste Anstrengung meinerseits. Ich brauch nur meine Bereitschaft und Verfügbarkeit Gott hinzulegen. Dann kann ich quasi seinem Wirken zuschauen. Und so habe ich es auch am vergangenen Wochenende erleben dürfen: Ich bin mit Groll im Herzen und mit einer ungeklärten Situation im Gepäck in dieses Wochenende gefahren. Wollte es vergessen und ignorieren, vor der Situation davon laufen. Ich habe mir quasi selbst das Recht zugestanden unversöhnlich zu sein. Und da, ähnlich wie Jona, wurde mir sehr deutlich (wenn auch wesentlich angenehmer und bequemer!) gezeigt, worauf es Gott ankommt und wo ich Gehorsam lernen soll. Eine Antwort auf meine Fragen und Gebete. Eine Antwort, die ich so nicht erwartet hätte. Eine Erziehungsmaßnahme Gottes - liebevoll auf mich zugeschnitten. Eine Bestätigung dessen, was in Jesaja 30,18a und 19b steht:
Der Herr sehnt sich danach, euch gnädig zu sein. Bald wird er zu euch kommen und sich wieder über euch erbarmen, denn er ist ein gerechter Gott. Wie glücklich sind alle, die auf seine Hilfe warten!
Der Herr wird euer Rufen erhören und euch in Liebe antworten. 
Gott hört, wenn ich mich mit meinen Anliegen an ihn wende. Er antwortet. Immer. Manchmal schnell und eindeutig. Manchmal erst sehr viel später und kaum wahrnehmbar. Aber er ist mein himmlischer, liebevoller Vater, der sich danach sehnt, dass sein Kind zu ihm auf den Schoß klettert und ihm erzählt, "wie es heute war". Der sich danach sehnt, mir zu helfen, mich zu trösten, zu erziehen und der Mensch zu werden, den er sich ausgedacht hat. Diese Erkenntnis macht mich sehr glücklich. Sie motiviert mich und  stärkt mein Vertrauen in ihn. Jede Erfahrung die ich mit meinem Gott machen darf, verschönert, ja veredelt mein Leben. Die Umsetzung muss noch erfolgen - bis jetzt ist der Erkenntnis noch nicht die Tat gefolgt. Aber auch dabei darf ich gelassen sein und an der Hand meines Vaters einen Schritt nach dem anderen gehen.

Nikon 3100

Einige Momente des Herbstspaziergangs mit meiner neuen Kamera. Es gibt noch viel zu lernen, aber zumindestens habe ich jetzt überhaupt wieder die Möglichkeit zu fotografieren. 



Man beachte die Früchte dieses Baumes: Auf dem Seelbacher Spielplatz kann man Schuhe ernten! (Das erinnert mich an Pippi Langstrumpfs Limonanden-Baum.) Wer auch immer die Idee dazu hatte: ich bin begeistert! Ein klein wenig ziviler Ungehorsam, ein Hauch von Phantasie und Kunst im öffentlichen Raum. Ampeln mit Smileys, bestrickte Laternen in Freudenberg, Graffitis auf Schaltkästen - gerne mehr davon...
Alle Jahre wieder, neben dem Waldorf-Kindergarten: einige Fliegenpilze.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Vergebung Teil 1

Erläuterungen von Christian Schwark zum Thema Vergebung:
1     Warum Vergebung wichtig ist:
·         Wer nicht vergeben will, schadet sich selbst: die angestaute Wut und die negativen Gedanken belasten und führen zu psychischen und z.T. auch physischen Problemen.
·         Menschliche Beziehungen funktionieren nur, wenn man bereit ist sich zu vergeben – immer wieder. Denn Menschen werden immer wieder schuldig aneinander.
Dazu Mt. 18,21: Da fragte Petrus: "Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er mir Unrecht tut? Ist siebenmal denn nicht genug?"  "Nein", antwortete Jesus. "Nicht nur siebenmal, sondern siebzig mal siebenmal.
·         Es ist keine Lösung, Probleme unter den Teppich zu kehren. Wenn man das tut, kommt doch meistens irgendwann alles wieder hoch – und dann ist eine Versöhnung umso schwerer.
2.       Wie wir vergeben können:
·         Vergebung bedeutet die Entscheidung, die Sache nicht mehr nachzutragen und sich nicht in irgendeiner Form zu rächen – auch dann, wenn der andere seine Schuld nicht einsieht oder keine Beziehung mehr will. Dazu Rö.12,18: Soweit es irgend möglich ist und von euch abhängt, lebt mit allen Menschen in Frieden. Vergebung heißt nicht, ein Verhalten zu rechtfertigen oder zu beschönigen. Dieses Missverständnis hindert manche daran zu vergeben.
·         Die entscheidende Hilfe zur Vergebung ist, dass Gott uns vergeben hat in Jesus Christus. Dazu Kol.3,13: Ertragt einander, und seid bereit, einander zu vergeben, selbst wenn ihr glaubt, im Recht zu sein. Denn auch Christus hat euch vergeben. Wer nicht vergeben kann oder will, kann sich hinterfragen: Habe ich selbst die Vergebung Gottes wirklich erlebt und  angenommen?
·         Wichtig ist auch, Vergebung nicht zuerst an Gefühlen fest zu machen. Oft müssen wir gegen unsere Gefühle vergeben – und das Gefühl kommt evtl. später. Das kann ein jahrelanger Prozess sein. Vergeben heißt auch nicht, etwas (sofort) zu vergessen.
3.       Was unsere Vergebung mit Gottes Vergebung zu tun hat:
·         Wenn wir nicht bereit sind zu vergeben, vergibt Gott uns auch nicht. Dazu Mat.6,12: Vergib uns unsere Schuld, wie wir denen vergeben, die uns Unrecht getan haben.  Allerdings ist unsere Vergebung keine Voraussetzung für Gottes Vergebung, sondern eine notwendige Folge aus Liebe und Gehorsam.
Dazu Mat.18,23-35: Man kann die neue Welt Gottes mit einem König vergleichen, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte. Zu ihnen gehörte ein Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete. Aber er konnte diese Schuld nicht bezahlen. Deshalb wollte der König ihn, seine Frau, seine Kinder und seinen gesamten Besitz verkaufen lassen, um wenigstens einen Teil seines Geldes zu bekommen. Doch der Mann fiel vor dem König nieder und flehte ihn an: 'Herr, hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.' Da hatte der König Mitleid. Er gab ihn frei und erließ ihm seine Schulden. Kaum war der Mann frei, ging er zu einem der anderen Verwalter, der ihm einen kleinen Betrag schuldete, packte ihn, würgte ihn und schrie: 'Bezahl jetzt endlich deine Schulden!' Da fiel der andere vor ihm nieder und bettelte: 'Hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.' Aber der Verwalter wollte nicht warten und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er alles bezahlt hätte. Als nun die anderen sahen, was sich da ereignet hatte, waren sie empört und berichteten es dem König. Da ließ der König den Verwalter zu sich kommen und sagte: 'Was bist du doch für ein hartherziger Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich darum gebeten hast. Hättest du da nicht auch mit meinem anderen Verwalter Erbarmen haben können, so wie ich mit dir?' Zornig übergab er ihn den Folterknechten. Sie sollten ihn erst dann wieder freilassen, wenn er alle seine Schulden zurückgezahlt hätte. Auf die gleiche Art wird mein Vater im Himmel euch behandeln, wenn ihr euch weigert, eurem Bruder wirklich zu vergeben."
Dabei dürfen wir uns selbst gegenüber nicht perfektionistisch sein. Entscheidend ist die Bereitschaft zur Vergebung. Wir können auch um Vergebung dafür beten, dass es uns so schwer fällt anderen zu vergeben. Dazu Mk.9,24: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
·         Wer Gottes Vergebung erfährt und weitergibt, kann erfahren, dass Gott Gutes aus der Situation macht. Manchmal wird eine Beziehung sogar besser als vorher. Dann kommt Gottes Vergebung an ihr Ziel. Dazu Rö.8,28: Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Und 1.Mose 50,20: Ihr wolltet mir Böses tun, aber Gott hat Gutes daraus entstehen lassen. Durch meine hohe Stellung konnte ich vielen Menschen das Leben retten.

Samstag, 12. Oktober 2013

Vergebung Teil 2

Anregungen zum Thema Vergebung für´s Nachdenken und Gespräch von Christian Schwark:
  1. Als Eltern machen wir nie alles richtig. Darum sind wir auf Vergebung angewiesen. Wenn wir erfahren, dass Jesus uns vergibt, befreit das von Schuldgefühlen, die wir oft mit uns herumtragen. ("Was habe ich nur falsch gemacht, dass...")
  2. Auch unsere Kinder brauchen Vergebung. Es ist gut, ihnen das offen zu sagen, wenn sie etwas falsch gemacht haben.
  3. Wir sollten unseren Kindern auch wirklich vergeben. Und ihnen nicht immer wieder die gleiche Sache nochmal vorwerfen. ("Schon gestern hast du..."/ "Immer machst du...")
  4. Wenn unsere Kinder etwas falsch gemacht haben, dürfen wir ihnen Mut machen, auch Gott um Vergebung zu bitten, sie dabei anleiten und ihnen die Vergebung zusprechen.
  5. Wie wir unseren Kindern vergeben und sie lieb haben, ist ein Modell dafür, wie Gott mit uns umgeht. Dieses prägt unbewusst das Gottesbild des Kindes. Das sollte uns im Umgang mit unseren Kindern neu bewusst werden.
  6. Es ist wichtig, dass auch wir unsere Kinder ehrlich um Vergebung bitten, wenn wir etwas falsch gemacht haben. Auch dann, wenn das, was wir gesagt haben, zwar sachlich richtig ist, wir aber unfreundlich waren.
  7. Wir wir mit anderen umgehen, z.B. mit unserem Partner, ist für unsere Kinder ein Vorbild, das sie - bewusst oder unbewusst - nachahmen. Dabei spielt es also auch eine Rolle, ob und wie wir anderen vergeben.

Freitag, 11. Oktober 2013

Familienfreizeit

Zwei Tage vor Beginn der Familienfreizeit habe ich mich ganz spontan dazu entschlossen doch mitzufahren und am Freitag sind meine Tochter und ich auf den Flensunger Hof nach Mücke gereist. 17 Familien haben dieses Mal an der jährlichen Familienfreizeit teilgenommen. Genau 28 Kinder und 28 Erwachsene! Es war also lebhaft, bunt und laut. Das Lied von Mike Müllerbauer "Spar dir deine Sorgen und mach dir keinen Kopf" haben die Wollnys mit uns eingeübt und es wurde zum Freizeit-Hit 2013! Vor dem Schlafengehen gab es eine GuteNacht-Geschichte von unserem Pastor, er hat das Hut-Spiel aus der Mottenkiste hervorgeholt und den Input zum Thema " Vergebung" vorbereitet. Währenddessen waren die Kinder in ihrem eigenen Programm und gut betreut. Das Thema hat viele Fragen aufgeworfen und es wurde heftig diskutiert. Der Samstag nachmittag gehört traditionell Spiel, Spaß und Sport in Turn- und Schwimmhalle. Am Sonntag morgen wurde ein Gottesdienst von allen gemeinsam gestaltet - ebenfalls zum Thema Vergebung. Und nach dem Mittagessen war auch schon alles vorbei. Viel zu schnell, denn es war ja so schön, ganz unter uns Frauen und ohne nervige Brüder - so die Meinung meiner Tochter! Ich habe die Zeit mit ihr zusammen auch sehr genossen, aber auch die Gespräche mit den anderen Familien.
Die Möglichkeit sich (besser) kennen zu lernen und voneinander zu lernen. So auch ein neues, ebenso genial einfaches wie lustiges Gesellschaftsspiel, welches Samstag abend spät noch von einem Teil der Eltern zusammen gespielt wurde: Man sollte 3 x 3 (aus 3 zusammengesetzten Wörtern) Begriffe ohne Sinn erfinden und auf einen Zettel schreiben. Diese wurden gefaltet, gemischt und gezogen. In der ersten Runde musste man versuchen den Begriff zu erklären (wie bei Tabu). In der zweiten Runde musste er dann pantomimisch dargestellt werden (versucht das mal bei "Fluxgenerator", "DönerMitAlles" oder "HeizungsGraffitiEntdecker"). In der dritten Runde wurde das gesuchte Wort nur noch durch Geräusche vermittelt... (SockenSortierMaschine!) Wir haben Männer gegen Frauen gespielt und ratet mal, wer haushoch überlegen war?!

Donnerstag, 10. Oktober 2013

"Ich bin eine Frau mit Menstruationshintergrund!"

Diesen Satz finde ich so unglaublich - ich wünschte, er wäre von mir!
Ist er aber nicht. Carolin Kebekus verwendet ihn in ihrem Comedy-Programm. Aber ich muss ihn hier einfach verwursten und schreibe dazu über ein Thema, das mich schon lange begleitet. Seit meinem 14. Lebensjahr ungefähr. Jeden Monat neu. Es gibt keinen einzigen Tag, an dem es keine Rolle spielen würde. Entweder ist man post- oder prämenstruell, hat einen Eisprung oder PMS. Oder ist für eine absehbare Zeit nicht mehr menstruierend. Dafür aber schwanger. Stinkende Körpersäfte absondern, Schweißausbrüche ohne Wechseljahre (darüber schreibe ich dann in ca. 10 Jahren) oder Hochsommer, wahlweise Rücken- oder Unterleibsschmerzen. Unglaublich gute Laune oder unausstehlich schlechte Laune. Müdigkeit und Antriebslosigkeit - außer zum Kühlschrank und/oder, zum Schokoladen- oder Chipsversteck. Ja, es gibt auch die Zeiten wo man Bäume ausreißen könnte und stattdessen Hausputz wie verrückt macht. Aufräumt. Fit ist, bis spät in die Nacht produktiv und aktiv (aktuelle Zeit:01:18 Uhr). Und, so ganz unter uns Pastorentöchtern, geil. Geil im echten, ursprünglichen Sinn des Wortes. Diese erfreuliche Phase hält allerdings nur wenige Tage an. Schade. Es wäre viel friedlicher auf der Welt wenn das Verhältnis PMS/weibliche Lust wenigstens ausgeglichen wäre. Ist es aber nicht. Gefühlt überwiegen leider die problematischen Tage. Die echten, blutigen und die kurz davor. Früher war das Thema "Tage" noch relativ einfach: Man hatte als pubertierende Menstruationsanfängerin wahnsinnig starke Unterleibsschmerzen. Danach war aber wieder alles vorbei. 5-7 Tage leiden, dafür die restlichen 21 Tage normales Leben. Doch so einfach ist es ab Mitte dreisig nicht mehr. Die rein körperlichen Symptome verschwinden fast völlig. Sind im Vergleich zu den psychischen jedenfalls bedeutungslos. Welche offensichtlich, zumindestens bei den meisten Frauen die ich kenne, die Lebensqualität deutlich mindern. Auch die Lebensqualität von Mann und Kindern. Ein von mir beobachtetes Phänomen wurde mir auch mehrfach bestätigt: Entweder hat man eine total starke Blutung oder einen total starken psychischen Knall! Entweder - Oder. Als könnte der Körper nur eins auf einmal. Ausflippen oder ausbluten. Aber das geschieht nicht etwa im Wechsel. So das frau sich darauf irgendwann mal einstellen könnte. Und Mann auch. Nein, das bleibt offensichtlich dem Zufallsprinzip überlassen. Welches in unserem Fall mit kleinen, gemeinen Komplizen zusammenarbeitet: Hormone! Wer sind sie? Was beeinflusst sie? Wo kommen sie her und wo gehen sie hin? Was ist ihr Sinn? Ein Wissenschaftler, höchstwahrscheinlich männlichen Geschlechts, hat sie als "biochemische Botenstoffe, die von spezialisierten Zellen produziert und abgegeben werden, um spezifische Wirkungen oder Regulationsfunktionen an den Zellen der Erfolgsorgane zu verrichten" definiert.
Ja, klar. Als wenn das so einfach wäre! Das klingt nach Blauhelm-Einsatz mit winkender weißer Fahne: wir wollen doch nur regulieren!
Das ich nicht lache: Regieren, das ist was sie wollen! Tyrannisieren, das ist was sie tun!
Wenn ich eines Tages im Himmel bin, wenn ich mich dann noch an diese irdischen Leidenstage erinnere und wenn ich dann eine ruhige Minute mit Eva alleine erwische (was nicht das Problem sein sollte), dann werde ich sie fragen wie es VORHER war! Und warum sie, verdammt noch mal (im wahrsten Sinn des Wortes), unbedingt OBST essen wollte! Die einzige Entschuldigung die ich gelten lasse werde: "Ich hatte PMS und wusste nicht was ich tue!"

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Notiz-Blog

Um 17 Uhr noch zwei Tassen Kaffee getrunken, damit ich heute abend wach genug bin um endlich nochmal zu schreiben!
  1. http://adorablelife.tumblr.com/post/1210740902


Sonntag, 6. Oktober 2013

Willow Creek Promiseland-Kongress

http://www.willowcreek.de/






Anfang des Jahres hatte ich mich für diesen Willow Creek Kongress angemeldet, weil ich
1. event-geil bin,
2. Fortbildungen, Seminare, Workshops und Predigten liebe,
3. auf jeden Willow-Kongress gehen würde der so nah stattfindet - egal um welches Thema es sich handelt,
4. Kinder und Kirche zwei sehr wichtige Bereiche meines Lebens sind und sich deshalb die Teilnahme auch dann lohnt wenn man, wie ich, gar keine Kindergottesdienst-Mitarbeiterin ist und weil
5. die Mike Müllerbauer Band Musik gemacht hat!

Drei Tage Kongress bedeutet drei Tage Urlaub für mich! Urlaub vom Alltag, mitten im Alltag. Denn das Leben zu Hause findet ja trotzdem statt und muss organisiert, bzw. delegiert werden. Deshalb möchte ich zu Beginn meinen innigsten Dank denjenigen aussprechen die mir die Teilnahme trotz widriger Umstände überhaupt erst ermöglicht haben: meine beiden Schwägerinnen, meine beiden besten Freundinnen, meine Schwiegermutter und Familie Nöh. Aber auch mein Mann und die Kinder, denn sie haben gut mitgemacht.
Die widrigen Umstände seien kurz benannt: Mein Mann musste ausgerechnet an allen drei Tagen - auch an dem Feiertag - arbeiten! Ein Fall, der so noch nie vorgekommen ist. Sowohl meine Mutter als auch meine Tante fielen wegen Krankheit als Betreuungspersonen aus. Die Cousine meines Mannes feierte just am 4. Oktober ihre standesamtliche Hochzeit in Siegen, sodass auch diese, immerhin freudige, "Komplikation" irgendwie verarbeitet werden musste. Ende gut, alles gut. Irgendwie hat es geklappt, auch dank der Mitfahrgelegenheiten und der oben bereits erwähnten Personen.

Von ganzem Herzen kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat. Es war sogar, mal wieder, viel besser als erwartet:
Die Band "Loben" ging so was von ab, echt der Hammer! Ganz, ganz tolle Anbetungslieder superlaut und superrockig vorgetragen. Genau so ist mein persönlicher Lobpreis-Geschmack. Dazu tanzen, dann rutschen die Worte vom Kopf ins Herz bis in die Füße. Der absolute Kongress-Hit war "I can´t stop shouting" - ich liebe es!
Für die christliche Kindermusik war die Mike Müllerbauer Band zuständig, deren Fan ich ja bin und die ich selbstverständlich einfach nur gut finde. Ein neuer Stern am christlichen Comedy-Himmel erstrahlte in der Person von  Schneckenchecker-Jo, alias Paco Leuschner. Hochgradig witzig.
Besonders bewegend, ergreifend, erschütternd und eindrücklich war das, was Bernd Siggelkow am ersten Tag zu berichten hatte: Als Gründer und Leiter der Arche, einem christlichen Kinder- und Jugendhilfswerk, hat er aus erster Hand Einblick in die Abgründe unserer Gesellschaft und den Folgen für unsere Kinder.
"Per Zufall" bin ich in den Workshop "Mitarbeitende finden und motivieren" geraten, den der bereits gelobte Paco Leuschner mit viel Witz und fachlicher Kompetenz leitete. Dieser Workshop hat sich für mich als ein weiterer, deutlicher Hinweis bzgl. meiner persönlichen Suche erwiesen.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Sauna

Habe heute die Sauna-Saison eröffnet und einen herrlich entspannten Abend im Purobad Eiserfeld verbracht. Was geht es mir gut! Was ist das schön und wohltuend!
http://www.ambassador-hamburg.de/wp-content/header-images/sauna_hotel_hamburg.jpg