Wer meinen Blog verfolgt erinnert
sich vielleicht an meinen Post vom 2.Juli dieses Jahres.
Dort habe ich über
Hans-Peter Royer geschrieben: er ist der Mensch, der mich in diesem Jahr am
meisten beeinflusst hat!
Dieser Mensch ist jetzt tot.
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http://www.livenet.de/themen/people/241343-als_christen_haben_wir_eine_ewige_gewissheit.html |
Am 17. August ist er bei einem
Gleitschirmflug am Dachstein abgestürzt und gestorben. Nach einer mehrstündigen
Suchaktion wurde seine Leiche in einer Felsrinne gefunden und geborgen. Für den
Unfallhergang gibt es keine Zeugen, aber es wird vermutet, dass Hans-Peter
Royer von einer Windböe erfasst wurde und gegen den Fels geprallt ist.
Royer
war ein erfahrener Gleitschirmpilot, Bergführer, Bergretter, Ski- und
Canyoninglehrer. Er entwickelte die “ christuszentrierte Erlebnispädagogik“ für
die erlebnispädagogischen Bergprogramme des Fackelträgerzentrums Tauernhof in
Schladming. Dort war er als Direktor tätig, neben seiner Beschäftigung als
stellvertretender Leiter der internationalen Fackelträger-Bewegung. Er ist
Autor mehrerer Bücher und war ein gefragter Redner auf vielen Konferenzen,
Tagungen, Seminaren, in Gemeinden und bei Evangelisationen. Hans-Peter Royer
hinterlässt seine Frau Hannelore und drei Kinder.
Ich selbst habe seine Bücher durch
ein liebes Ehepaar in meiner Gemeinde empfohlen bekommen und ihn dadurch kennen
gelernt. Nicht persönlich, leider, aber seine tiefsten Überzeugungen, Gedanken
und Erfahrungen hat er in den Büchern mitgeteilt. Darüber hinaus kann man
unzählige seiner Predigten im Internet nachträglich anhören – was ich auch
ausgiebig tue.
Seine Predigten sind Lebenshilfe.
Da empfiehlt er, Menschen, auf die man eifersüchtig ist, täglich ein Kompliment
zu machen. Gierigen rät er, "Geld wegzugeben": "Großzügigkeit
bricht die Macht von Gier im Herzen." Er wendet sich gegen Heuchelei -
einer verbreiteten Sünde unter Christen. Und er hat sich oft mit dem Thema Tod
befasst. "Der einzige Weg, um richtig zu sterben, ist, richtig zu
leben." (Du musst sterben bevor Du lebst, damit du lebst, bevor Du
stirbst! Hänssler, Holzgerlingen 2006)
Ich habe seine Bücher nicht nur
gelesen sondern studiert. Ich habe seine Stimme im Kopf und fühle mich ihm so
nah und verbunden, weil ich mich so intensiv mit seiner Lehre auseinander
gesetzt habe. Seiner Botschaft, die immer zum Ziel hatte Menschen Jesus näher
zu bringen und geistliches Wachstum zu fördern. Er schreibt und spricht klar
und kompromisslos, ja schonungslos, aber immer liebe- und humorvoll. Zeitnah ohne
sich dem Zeitgeist zu beugen. Was er verkündigte, hat mich getroffen. „Es ist nicht wichtig, dass du MIT Christus
lebst, sondern IN Christus und dass Christus IN DIR lebt.“ Noch bin ich
weit davon entfernt auch nur einen kleinen Teil von dem, was er zu sagen hatte
umzusetzen. Doch aus irgendeinem Grund hat mich seine Art angesprochen, inspiriert,
begeistert und einen Veränderungsprozess in Gang gesetzt
Ein Mann von dem so viel Segen
ausging! Ein Mensch, der sich von Gott hat gebrauchen lassen, der treu und gehorsam
war. Er hat sich auf sein Leben nach seinem Tod vorbereitet und ist mir darin
ein großes Vorbild geworden. Ich danke Gott für einen Menschen wie ihn, für
alles was ich von ihm erfahren durfte und was ich durch sein Vermächtnis noch
lernen werde.
Mein tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und
Mitarbeitern, die ihn sicherlich schmerzlich vermissen werden.
Über die Art und Weise seines
Sterbens habe ich mir viele Gedanken gemacht. „Nur wer loslässt wird gehalten“ ist der Titel
eines seiner Bücher. Hans-Peter Royer
hat im wahrsten Sinn des Wortes losgelassen: Er hat sogar den Boden unter den
Füßen verlassen und sich seinem Gott, und den Winden die er schickt, anvertraut.
Er ist nicht gehalten worden. Unzählige Male zuvor schon. Dieses eine Mal
nicht. Ein Mann, der die Berge liebte und darin zu Hause war ist am Berg
geblieben. Er musste sogar von seinen eigenen Kollegen der Bergrettung geborgen
werden.
Sofort nachdem ich durch eine Freundin von seinem Tod erfahren habe, ist
mir der ebenso frühe und tragische Tod von Keith Green in den Sinn gekommen.
(Keith Green hat mich in meiner Jugend stark interessiert und beeindruckt. Im
Alter von 29 Jahren ist er, zusammen mit 2 seiner sechs Kinder bei einem
Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.)
Auch Keith Green war ein völlig
hingegebener Christ.
Wenn Gott
offensichtlich so souverän eingreift und keine „normalen“ Todesursachen (ich
denke da an Verkehrsunfälle, Krankheiten,
usw.) benutzt, um jemanden von dieser Erde zu sich in den Himmel zu
holen – dann ist das erschreckend, aber auch beeindruckend. Schmerzlich,
tragisch, erschütternd und unbegreiflich, aber ganz bestimmt nicht sinnlos. Gott
macht keine Fehler. Er wird seine guten Gründe gehabt haben, auch wenn wir sie
nicht kennen und verstehen. Nein, verstehen kann das niemand. Aber Hans-Peter
Royer hätte jeden der um ihn trauert dazu ermutigt trotzdem zu vertrauen. Zu
vertrauen und weiter daran zu glauben, dass „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen,
die nach seinem Ratschluss berufen sind. Rö.8,28
„Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein
Gewinn“ (Phil.1,21)
Davon war Hans-Peter Royer zu
tiefst überzeugt. Das ist es, was er jetzt nicht nur glauben muss, sondern
erleben und erfahren darf. Denn er lebt lebendiger als je zuvor.