Gottesdienst Sonntag,26.08.2012
Schriftlesung:
1.Tim.6,7-11
7 Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum
werden wir auch nichts hinausbringen.
8 Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen
wir uns daran genügen lassen.
9 Denn die reich werden wollen, die fallen in
Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden,
welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis.
10 Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat
einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel
Schmerzen.
11 Aber du, Gottesmensch, fliehe das! Jage aber nach der
Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der
Sanftmut!
Jakobus 5,1-6
1 Und nun, ihr Reichen: Weint und heult über das Elend,
das über euch kommen wird!
2 Euer Reichtum ist verfault, eure Kleider sind von
Motten zerfressen.
3 Euer Gold und Silber ist verrostet und ihr Rost wird
gegen euch Zeugnis geben und wird euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt euch
Schätze gesammelt in diesen letzten Tagen!
4 Siehe, der Lohn der Arbeiter, die euer Land
abgeerntet haben, den ihr ihnen vorenthalten habt, der schreit, und das Rufen
der Schnitter ist gekommen vor die Ohren des Herrn Zebaoth.
5 Ihr habt geschlemmt auf Erden und geprasst und eure
Herzen gemästet am Schlachttag.
6 Ihr habt den Gerechten verurteilt und getötet, und er
hat euch nicht widerstanden.
Erläuterungen dazu:
Ich versuche jetzt eine
Verbindung zwischen dieser Schriftlesung
heute am Sonntag und meinem
Alltag morgen, am Montag,
herzustellen.
Ein Beispiel:
In meinem Alltag als
Hausfrau und Mutter von 3 Kindern hat das Einkaufen eine relativ umfangreiche
Bedeutung.
Kaufe ich Kaffee, Schokolade
oder Bananen ein, bringe ich mein Geld in Firmenkassen.
Sind diese Produkte aus
Ländern wie Nicaragua, Kenia oder Taiwan, muss ich davon ausgehen, dass diese
Firmen Menschen unter schlechten Bedingungen arbeiten lassen. Kaufe ich die
Produkte dennoch, unterstütze ich mit meinem Geld Unrechtsstrukturen. Das ist
eine bekannte und vielfach belegte Tatsache.
Was aber habe ich mit einem
Kakao-Plantagenarbeiter an der Elfenbeinküste zu tun? Was geht mich eine
Kleidernäherin in Bangladesh an?
Einiges, denn die Bibel
lässt es nicht zu, dass ich der Ungerechtigkeit in dieser Welt gleichgültig
gegenüber bin. Schließlich beschäftigt sich Gottes Wort aber an über 2000
Stellen mit dem Thema Armut und Gerechtigkeit.
Der Aufruf materielle Armut
zu lindern wiederholt sich unablässig.
Jakobus klagt die Reichen
an, zu denen ich mich zählen darf, denn ich lebe in einem der reichsten Länder
der Erde.
Timotheus fordert zur
Genügsamkeit auf. Wann habe ich genug?
Wie wirken sich diese
Bibelstellen bei meinem Einkauf am Montag aus?
Ich habe z.B. die
Möglichkeit mit meinem Konsumverhalten Armut zu lindern – oder anders
formuliert: ethisch korrekter zu konsumieren.
Eine Hilfestellung gibt mir
beim Einkauf das Fairtrade-Label.
Dieses Siegel garantiert, dass die Produkte fair produziert werden. Das
bedeutet z.B. Verzicht auf Kinderarbeit und die Garantie eines Mindestlohns.
Der Arbeiter kann von seinem Lohn leben, seine Familie ernähren und unter
menschenwürdigen Bedingungen arbeiten.
Die Frage nach einem
verantwortlichen Umgang mit Geld, Konsum und Ressourcen sollte auch Teil meines
Glaubens sein.
Natürlich ist das Thema
komplex, die Übergänge zwischen richtig und falsch fließend und schwer
einzuschätzen. Und oft bin ich auch überfordert.
Aber trotzdem kann ich bei
einer Alltagshandlung wie Einkaufen zumindest bei einigen Produkten wie Kakao,
Fruchtsäfte und Reis gerechtere Wirtschaftsstrukturen unterstützen.
In fast jedem Supermarkt
gibt es heute einige Produkte mit diesem Siegel. Es bedeutet keinen
zusätzlichen Aufwand mehr.
Vielleicht meint Gott das
damit, wenn er mich am 26.08.2012 dazu auffordert „der Gerechtigkeit
nachzujagen“ und dem Arbeiter seinen Lohn nicht vorzuenthalten?
www.glaube-am-montag.de
Diesen Gottesdienst haben einige Frauen des Hauskreises von FrauenGemeinsam am 26.08.2012 in der Auferstehungskirche Trupbach mitgestaltet. Dies war mein Beitrag dazu.