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Warum Vergebung wichtig ist:
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Wer nicht vergeben will, schadet sich selbst:
die angestaute Wut und die negativen Gedanken belasten und führen zu
psychischen und z.T. auch physischen Problemen.
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Menschliche Beziehungen funktionieren nur, wenn
man bereit ist sich zu vergeben – immer wieder. Denn Menschen werden immer
wieder schuldig aneinander.
Dazu Mt. 18,21: Da fragte Petrus: "Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn
er mir Unrecht tut? Ist siebenmal denn nicht genug?" "Nein",
antwortete Jesus. "Nicht nur siebenmal, sondern siebzig mal siebenmal.
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Es ist keine Lösung, Probleme unter den Teppich
zu kehren. Wenn man das tut, kommt doch meistens irgendwann alles wieder hoch –
und dann ist eine Versöhnung umso schwerer.
2.
Wie wir vergeben können:
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Vergebung bedeutet die Entscheidung, die Sache
nicht mehr nachzutragen und sich nicht in irgendeiner Form zu rächen – auch dann,
wenn der andere seine Schuld nicht einsieht oder keine Beziehung mehr will.
Dazu Rö.12,18: Soweit es
irgend möglich ist und von euch abhängt, lebt mit allen Menschen in Frieden. Vergebung heißt nicht, ein Verhalten zu rechtfertigen
oder zu beschönigen. Dieses Missverständnis hindert manche daran zu vergeben.
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Die entscheidende Hilfe zur Vergebung ist, dass
Gott uns vergeben hat in Jesus Christus. Dazu Kol.3,13: Ertragt einander, und seid bereit,
einander zu vergeben, selbst wenn ihr glaubt, im Recht zu sein. Denn auch
Christus hat euch vergeben. Wer nicht vergeben kann oder will, kann sich hinterfragen: Habe ich selbst
die Vergebung Gottes wirklich erlebt und
angenommen?
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Wichtig ist auch, Vergebung nicht zuerst an
Gefühlen fest zu machen. Oft müssen wir gegen unsere Gefühle vergeben – und das
Gefühl kommt evtl. später. Das kann ein jahrelanger Prozess sein. Vergeben
heißt auch nicht, etwas (sofort) zu vergessen.
3.
Was unsere Vergebung mit Gottes Vergebung zu tun
hat:
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Wenn wir nicht bereit sind zu vergeben, vergibt
Gott uns auch nicht. Dazu Mat.6,12: Vergib uns unsere Schuld, wie wir denen vergeben, die
uns Unrecht getan haben. Allerdings ist unsere Vergebung keine Voraussetzung
für Gottes Vergebung, sondern eine notwendige Folge aus Liebe und Gehorsam.
Dazu Mat.18,23-35: Man kann die neue Welt Gottes mit einem
König vergleichen, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte. Zu ihnen gehörte
ein Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete. Aber er konnte diese Schuld
nicht bezahlen. Deshalb wollte der König ihn, seine Frau, seine Kinder und
seinen gesamten Besitz verkaufen lassen, um wenigstens einen Teil seines Geldes
zu bekommen. Doch der Mann fiel vor dem König nieder und flehte ihn an: 'Herr,
hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.' Da hatte der König Mitleid.
Er gab ihn frei und erließ ihm seine Schulden. Kaum war der Mann frei, ging er
zu einem der anderen Verwalter, der ihm einen kleinen Betrag schuldete, packte
ihn, würgte ihn und schrie: 'Bezahl jetzt endlich deine Schulden!' Da fiel der
andere vor ihm nieder und bettelte: 'Hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles
bezahlen.' Aber der Verwalter wollte nicht warten und ließ ihn ins Gefängnis
werfen, bis er alles bezahlt hätte. Als nun die anderen sahen, was sich da
ereignet hatte, waren sie empört und berichteten es dem König. Da ließ der
König den Verwalter zu sich kommen und sagte: 'Was bist du doch für ein
hartherziger Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich
darum gebeten hast. Hättest du da nicht auch mit meinem anderen Verwalter
Erbarmen haben können, so wie ich mit dir?' Zornig übergab er ihn den
Folterknechten. Sie sollten ihn erst dann wieder freilassen, wenn er alle seine
Schulden zurückgezahlt hätte. Auf die gleiche Art wird mein Vater im Himmel
euch behandeln, wenn ihr euch weigert, eurem Bruder wirklich zu vergeben."
Dabei dürfen wir uns selbst
gegenüber nicht perfektionistisch sein. Entscheidend ist die Bereitschaft zur
Vergebung. Wir können auch um Vergebung dafür beten, dass es uns so schwer
fällt anderen zu vergeben. Dazu Mk.9,24: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
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Wer Gottes Vergebung erfährt und weitergibt,
kann erfahren, dass Gott Gutes aus der Situation macht. Manchmal wird eine
Beziehung sogar besser als vorher. Dann kommt Gottes Vergebung an ihr Ziel.
Dazu Rö.8,28: Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht,
zum Guten. Und 1.Mose
50,20: Ihr wolltet mir Böses tun, aber Gott hat Gutes daraus entstehen lassen.
Durch meine hohe Stellung konnte ich vielen Menschen das Leben retten.
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