Donnerstag, 6. Februar 2014

Welchem Gott gehört mein Herz wirklich?

Wo findest du Trost und Geborgenheit? 
Henry Blackaby sagt, dass das, an was wir uns als erstes wenden - noch vor Gott - ein Götze ist. Vor allem wenn wir Stress haben, suchen wir nach etwas, das uns entschleunigt und uns tröstet.
Denk mal darüber nach: Was sind die drei Dinge, an die du dich als erstes wendest, wenn du Trost und Geborgenheit brauchst?

(Die FB-Gemeinschaft "Gods at War. Deutschland" hatte diese Frage am 20.10.13 in ihrem Account gestellt.) 

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godsatwar ist das zweite Buch von Kyle Idleman. (Fünf Personen erzählen ihre zutiefst bewegenden Lebensgeschichten – Geschichten, in denen Lust, Vergnügen, Liebe, Macht, Geld und Egoismus die Hauptrollen spielten, bis diesen Menschen die Abkehr von ihren Götzen gelang und sie ihr Herz dem lebendigen Gott schenkten. )
Mit der Kampagne seines ersten Buches "not a fan." hat Pastor Kyle Idleman Tausende von Christen herausgefordert und inspiriert. In "Gods at War – Das Herz eines Nachfolgers" führt er die Thematik von "not a fan." weiter in die Tiefe und fragt: Welchem Gott gehört dein Herz wirklich? Wohin wendest du dich, um deine Sehnsucht zu stillen?

Diese Frage möchte ich hier versuchen so ehrlich wie möglich zu beantworten. Denn sie gibt mir Aufschluss darüber, wem mein Herz wirklich gehört.

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Da ist zunächst einmal das undisziplinierte Essen. Da ich ganz offensichtlich Übergewicht habe ist es schließlich kein Geheimnis. Wer mehr zu sich nimmt als er an Kalorien verbraucht nimmt zu. So einfach ist das. Wollte ich wirklich abnehmen, müsste ich mehr Kalorien verbrauchen als ich zu mir nehme. Das ist dann schon nicht mehr ganz so einfach: weniger essen und mehr bewegen. Jedenfalls tröstet Essen mich. Besonders abends. Essen ist Stressabbau. Ich versuche den Hunger meiner Seele zu stillen indem ich meinen Körper (über-)füttere. Essen stopft bei mir Löcher und Lücken. Dessen bin ich mir bewusst. Übermäßiges Essen ist eine gesellschaftlich akzeptierte Sucht. Die Folgen können jedoch gesellschaftliche Ächtung sein - denn Dicke sind offensichtlich undiszipliniert und unästhetisch. Gerade in christlichen Kreisen ist Esssucht eine akzeptierte und tolerierte Sünde. Ich habe noch nie eine Predigt über Völlerei gehört. Dabei sagt die Bibel in Galater 5,16-26 ganz deutlich, das Ausschweifungen, Saufen und Fressen Werke des Fleisches sind. Doch als offensichtlich in Werken des Fleisches verharrender Mensch bin ich noch nie darauf angesprochen worden. Oder von Mitarbeit, oder Mitgliedschaft ausgeschlossen worden. Wie es anderen ergeht, die im Bereich der "Unzucht" sündigen. Also: mein Götze Nr. 1 ist Essen. Und um den Teufel beim Namen zu nennen: Chipse essen.

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Der zweite Götze war lange Zeit das Telefon. Denn wann immer ich das Bedürfnis nach Gespräch, Trost, Ermutigung, Beratung oder Ablenkung hatte, habe ich telefoniert. Freundinnen angerufen und dann nicht selten gejammert, geklatscht und getratscht, gelästert und sehr viele sinnlose Worte gemacht. Das Telefon war ein Anker in meinem Alltag und ich will weder dem Gegenstand als solchem die Schuld geben, noch meinen Freundinnen. Aber es gab eine Zeit, da habe ich mich definitiv mehr ans Telefon gewandt, als im Gebet an Gott. Die Abhängigkeit von einer bestimmten Art von Gesprächen ist mir schon vor einiger Zeit bewusst geworden und ich kann auch ehrlich sagen, dass ich größtenteils auf "Telefonhygiene" achte und versuche nicht mehr "unkontrolliert" zu reden um des Reden willens. Aber das Internet, genauer gesagt: das Bloggen ist in gewisser Weise ein Ersatz dafür geworden. Es ist Selbsthilfe, Therapie und Ablenkung. Es nimmt sehr viel Raum und Zeit in meinem Leben ein. Besonders seit wir vor über einem Jahr einen Laptop angeschafft und damit unseren technischen Standard drastisch gehoben haben. Bisher habe ich auf ein Smartphone verzichtet, weil ich weiß, dass mich das in eine noch größere Abhängigkeit bringen würde.

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Als dritten Götzen in meinem Leben möchte ich das Lesen von einer gewissen Sorte von Romanen und/oder dem Schauen von Filmen aus derselben Kategorie benennen. Es geht mir dabei, ebenso wie dem Essen, telefonieren oder bloggen, nicht darum irgendetwas als solches zu verteufeln. Es geht mir darum, dass es für MICH eine Quelle von Ersatzbefriedigung in unangemessenem Ausmaß darstellt. Alles in Maßen genossen ist Grund zu Dankbarkeit und Freude. Zum Beispiel kann ich seit über 20 Jahren aus Genuss hin und wieder mal rauchen. Ich bin nicht abhängig. Ich kann, bei entsprechenden Anlässen, gerne mal einige Zigaretten rauchen und es genießen. Und dann wochenlang nicht mehr rauchen. Ja, ich denke überhaupt nicht daran zu rauchen. Deshalb kann ich sogar beim Rauchen Gottes Nähe empfinden und bin ihm für das Geschenk der Tabakpflanze dankbar. Ebenso wie für die Kakao- oder Kaffeebohne. Für die Weinreben, Hopfen und Malz. Das alles stört mein inneres Gleichgewicht nicht. Aber gewisse emotionale Kicks tun es.
Nicholas Sparks Filme zum Beispiel. Ich  rufe mir damit eine besondere Sorte von Gefühlen hervor. Vampirromane oder -filme sind z.B. gefährlich für mich. Wobei die Twillight-Serie noch zu den harmlosen gehört. Vor einigen Tagen hab ich mir in der Bücherei die erste Staffel "Trueblood" ausgeliehen. Nach sechs geschauten Folgen wusste ich, dass ich damit aufhören muss. Denn sowohl der "Seriensog-Effekt" als auch das Thema "junges, unschuldiges Mädchen verliebt sich in einen Vampir" sind nicht gut für mich.

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