2. Shoppen mit Teenager-Söhnen. Der Zweite braucht inzwischen größere Klamotten als der Erste. Vorbei die Zeit des sparsamen Auftragens. Vorbei die Zeit wo ich die Klamotten aus dem SecondHand-Laden einfach mitbringen konnte. Vorbei die Zeit wo Nützlichkeit und Langlebigkeit die bestimmenden Kriterien waren. Über den Winter nur Chucks tragen? Kalte, nasse Füße bekommen? OK. Sind ja nicht meine. Grün, grün, grün, sind alle seine Kleider. Es sind halt sehr wenige, wenn es grad mal nur wenig grün gibt. OK. Sind ja nicht meine. 3. Shoppen mit Teenager-Söhnen. Ein Gehalt für fünf Personen. Wir gehen zu C&A und H&M. Menschen in Bangladesh haben in menschenunwürdigen Fabriken für uns genäht. Zu einem Lohn, der nicht zum Leben reicht. Ich kaufe nicht bei KIK. Ich kaufe auch nicht bei Hilfinger. Einfach "nur" bei C&A. Nicht viel. T-Shirts, Hosen, Strümpfe. So, das es reicht zum wechseln. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen. Schäme mich. Für unseren Wohlstand. Für unsere Ansprüche. Ich bekenne mich schuldig. Auch das ist etwas, was mein Mutter-Sein prägt: Das ständig schlechte Gewissen: meinen Kindern soll es gut gehen. Sie brauchen nicht im Luxus schwelgen, ich will sie nicht verwöhnen. Aber sie sollen es gut haben. Auch auf Kosten anderer. Das ist echt Scheiße. Ich hasse es.
4. Shoppen mit Teenager-Söhnen. Ich bin so dankbar, dass sie keine T-Shirts mit Sonnenbrillen-tragenden-Affen wollen.
5. Mit meiner Tochter gehe ich (noch) nicht shoppen. Sie will alles. Was rosa ist und glitzert. Das wird wirklich schlimm.
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