Es bestand Wohlfühlpflicht! Der Amazing-Grace Abend: Genial leckeres Essen und Rotwein. Ein "Kulturabend" mit Saxophon (leider nicht geil) und Clowin Lotte (leider nicht witzig). Ein Filmmedley aus "GoldenGirls" und "Das doppelte Lottchen". Mit einem spirituellen Abschluss und Praise-Aerobic.
Leider habe ich mich nicht wohl gefühlt. Zu viel befremdliches, ungewohntes und immer wieder anstrengendes "sich auf eine andere Frau einlassen". Gut gemeint, schön gemacht und prinzipiell auch ganz OK so. Aber mir fehlte irgendetwas. Mein Herz ist nicht berührt worden. Es war Zeit für mich und Abstand vom Alltag. Aber das reicht mir nicht mehr. Ich will mehr. Mehr Gott (weniger Frau). Oder will ich einfach nur das hören und erleben, was mich bestätigt? Was ich kenne und gut heiße? Müssen für mich bestimmte Wörte und Begrifflichkeiten verwendetet werden, damit ich Gott darin finde? Erkenne ich die in Bildern, Musik und Begegnung ausgedrückte Solidarität und Liebe als in Taten umgesetzte Worte? Oder bin ich schon so verkopft, ist meine Prägung so dominant "wortorientiert", das ich ohne Bibelstellenzitat die Wahrheit dahinter nicht mehr sehe? Mit diesen Fragen bin ich zurück in die Jugendherberge gefahren. Mit diesen Fragen setze ich mich seitdem auseinander. Mit diesen Fragen wende ich mich an Gott. Ich kann hier und jetzt noch keine Antwort darauf geben. Aber ich bin trotzdem dankbar für diese Erfahrung. Wie oft geht es anderen so mit dem, was ich für selbstverständlich halte? Wo meine Rituale und Begrifflichkeiten einfach nur seltsam anmuten?Gerne bin ich hier für einen "Dialog" bereit (wie es politisch korrekt so schön formuliert wird...). Sehr, sehr dankbar bin ich dafür, dass ich Freundinnen habe, Freundin sein darf und ich auf dem Weg bin mit mir selbst Freundschaft zu schließen.
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