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Der Samstag ist der Tag nach dem Horror-Albtraum-Kreuzigungstag. Aufwachen und feststellen, dass es kein Albtraum war. Sondern bittere Realität: Jesus ist tot. Nichts macht Sinn. Nichts wird je wieder so wie es vorher war. Niemals. Kein Licht am Ende des Tunnels. Kein Hoffnungsstrahl am Horizont. Kein Wunder. Stille. Schweigen. Abwesenheit Gottes.
Ich kenne solche Samstage. Weitermachen müssen, auch wenn man nicht weiß wie. Oder wofür. Man will nicht mehr leben, wäre am liebsten selbst gestorben. Alles ist besser als diese dunkle Nacht der Seele. Der Samstag ist Niemandsland. Zwischenland. Wartezimmer. Was haben die Jünger an diesem Tag gemacht? Was mache ich an solchen Tagen? Schlafen, weinen, jammern, Klagen - im Selbstmitleid baden? Mit Abklenkung kompensieren? Ausweichen, verdrängen oder Frustessen?
Irgendwie ist es mal wieder typisch Gott: er mutet uns Menschen den Samstag zu und gleichzeitig gesteht er ihn uns zu. Ich darf als Mensch verzweifelt sein. Muss Gottverlassenheit spüren und aushalten. Ich darf jammern und klagen. Und mich schließlich - "Herr, wohin sonst...?" an ihn wenden, weil er auch dort ist: weil er selbst die Finsternis und Gottverlassenheit durchlitten hat.
Ja, die Menschwerdung Gottes ist ein Wunder. Und ja, die Auferstehung von den Toten ist ein Wunder. Aber ist es nicht noch viel verwunderlicher, dass Gott selbst tot ist? Jesus hat den Tod dadurch bezwungen, dass er sich ihm unterworfen hat. Wenn man Jesus am Kreuz, im Grab, im Tod, ja sogar in der Hölle (Gottesferne) finden kann - wo kann man ihn dann NICHT finden?
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