http://justbesplendid.tumblr.com/post/787430265/wheres-the-love |
Gestern hat mir meine Seelsorgerin am Telefon einen sehr
wichtigen Satz gesagt. Mit einem sehr wichtigen Wort darin: Liebe. Es geht um
Liebe. Um sonst gar nichts.
Dieses Wort hat mich getroffen, denn es ist wahr und vor allem
für mich in dieser speziellen Situation relevant. Die schwierigen Menschen von
denen ich hier erzählt habe – genau sie soll ich lieben! Und das kann ich
nicht; nicht mehr und will ich in meiner Bockigkeit schon mal gar nicht. Ich
fühle keine Liebe mehr in mir. Ich will nicht mehr „lieb“ sein. Und doch komme
ich nicht an ihr vorbei und ohne sie aus. Denn ohne Liebe ist alles nichts.
Bedeutungslos. Kann ich mir gleich schenken. Und wenn ich alle Regeln der
gewaltfreien Kommunikationskunst beherrschen würde und hätte die Liebe nicht –
es würde nichts ändern.
Ja, es ist gut Methoden, Mittel und Wege zu suchen und
sich darin zu üben um besser kommunizieren und streiten zu können. Daran ist
nichts Falsches. Aber im Kern der Sache geht es doch um die Frage: Will ich (diesen
speziellen Menschen) lieben? Immer noch, trotz allem und gegen meine Gefühle?
Denn diese Art von Liebe hat zunächst mal nichts mit Gefühlen zu tun. Sondern
mit einer Entscheidung und meinem Willen. Ich kann diese Liebe auch nicht
erzwingen, „machen“ oder vortäuschen. Ich kann mich lediglich für sie
entscheiden. Und sie mir dann schenken lassen. (Bemüht euch also darum, dass euch die Liebe geschenkt wird!
1.Kor.14,1a) In der festen Überzeugung, dass ich zuerst geliebt wurde und bin.
In dem Wissen, dass Gott selbst die Liebe ist, dass es seinem Wunsch und Willen
entspricht, dass wir lieben: Gott, uns selbst und unseren Nächsten – ja, sogar
unsere Feinde (und in Ermangelung echter Feinde dann eben schwierige Menschen!).
Die Geschichte mit der Liebe geht noch weiter: als ich
gestern in einer Wartezeit ungefähr zwanzig Minuten überbrücken musste, habe
ich ein Impulsheft aus dem DTE-Verlag aus meiner Tasche hervorgeholt. (Ich
trage immer 2-3 dieser kleinen Pixi-Bücher für Erwachsene bei mir, um genau in
solchen Situationen etwas zum Lesen dabei zu haben.) Es war „zufällig“ über
Mutter Theresa. Eine kleine Mini-Biographie mit vielen Zitaten von ihr. Ich
zitiere hier nur das erste das ich gelesen habe:
Gott achtet nicht darauf, wie
viel wir tun,
sondern mit wie viel Liebe wir etwas tun.
sondern mit wie viel Liebe wir etwas tun.
Mutter Theresa
Es erübrigt sich dem noch etwas hinzufügen zu wollen.
Ich schlage das erste Mal nach den Ferien wieder meine Bibel
und meinen Stille-Zeit-Heft auf. Ich überblättere die ausgelassenen Seiten und
komme auf den Bibellesetext für den heutigen Tag. Eine neue Themeneinheit wird
vorgestellt: Liebe und Wahrheit –
Die Johannesbriefe! Ausgerechnet mein aktuelles Übungsfeld.
Ich bekomme gerade
nicht nur ein Zeichen von oben. Nein,
es läuft regelrecht eine himmlische Werbekampagne für die Liebe. Es kommt mir vor, als würden für mich ganze
Plakatwände geklebt; Werbespots gesendet („Liebe,
und tu was du willst“ - Augustinus) und Wahlplakate aufgestellt. Ehrlich
gesagt, es kränkt mich schon fast in meiner Eitelkeit, dass Gott mich für sooo
begriffsstutzig hält. Aber wahrscheinlich ist es ihm einfach nur sehr, sehr
wichtig.
Wenn ich die Sprachen aller Menschen spreche und sogar
die Sprache der Engel, aber ich habe keine Liebe – dann bin ich doch nur ein
dröhnender Gong oder eine lärmende Trommel.
Wenn ich prophetische Eingebungen habe und alle
himmlischen Geheimnisse weiß und alle Erkenntnis besitze, wenn ich einen so
starken Glauben habe, dass ich Berge versetzen kann, aber ich habe keine Liebe
– dann bin ich nichts.
Und wenn ich all meinen Besitz verteile und den Tod in
den Flammen auf mich nehme, aber ich habe keine Liebe – dann nützt es mir
nichts.
Die Liebe ist geduldig und gütig. Die Liebe eifert
nicht für den eigenen Standpunkt, sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf.
Die Liebe nimmt sich keine Freiheiten heraus, sie
sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie lässt sich nicht zum Zorn reizen und trägt
das Böse nicht nach.
Sie ist nicht schadenfroh, wenn anderen Unrecht
geschieht, sondern freut sich mit, wenn jemand das Rechte tut.
Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut
und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld.
Niemals wird die Liebe vergehen. Prophetische
Eingebungen hören einmal auf, das Reden in Sprachen des Geistes verstummt, auch
die Erkenntnis wird ein Ende nehmen.
Denn unser Erkennen ist Stückwerk, und unser
prophetisches Reden ist Stückwerk.
Wenn sich die ganze Wahrheit enthüllen wird, ist es
mit dem Stückwerk vorbei.
Einst, als ich noch ein Kind war, da redete ich wie
ein Kind, ich fühlte und dachte wie ein Kind. Als ich dann aber erwachsen war,
habe ich die kindlichen Vorstellungen abgelegt.
Jetzt sehen wir nur ein unklares Bild wie in einem
trüben Spiegel; dann aber schauen wir Gott von Angesicht. Jetzt kennen wir Gott
nur unvollkommen; dann aber werden wir Gott völlig kennen, so wie er uns jetzt
schon kennt.
Auch wenn alles einmal aufhört – Glaube, Hoffnung und
Liebe nicht. Diese drei werden immer bleiben; doch am höchsten steht die Liebe.
1.Korinther 13
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen