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Meine
Freundin hat mit ihrer Familie am Familiencamp des Dünenhofs, Cuxhaven,
teilgenommen. Die Woche stand unter folgender Überschrift:
"Das
Leben ist überwältigend schön und schwer - Beten mit Psalm 73"
Grund
für mich, noch mal diesen Psalm zu lesen und mich, abgesehen von Vers 28 (der
Jahreslosung 2014), damit zu befassen.
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Gott nahe zu sein, ist gut für mich - Psalm 23 nach
Übersetzung der Basisbibel:
EIN PSALM, MIT ASAF VERBUNDEN.
Ja, wirklich: Gott ist gut zu Israel, zu denen, die
ein reines Herz haben!
Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen. Um
ein Haar hätte ich meinen Halt verloren.
Denn ich war neidisch auf die Angeber, als ich sah,
wie gut es den Frevlern ging.
Denn sie leiden offenbar keine Schmerzen, ihr Leib ist
gesund und wohlgenährt.
Die harte Arbeit der Menschen kennen sie nicht und die
Sorgen der Leute berühren sie nicht.
Darum tragen sie ihren Hochmut wie eine Halskette und
hüllen sich in einen Mantel von Gewalt.
Aus ihren Augen grinst der Wohlstand hervor. Vor
lauter Einbildung hüpft ihnen das Herz.
Sie spotten und reden in böser Absicht daher,
verdrehen die Worte und schüchtern ein.
Sie reißen ihren Mund auf bis zum Himmel und lassen
ihrer Zunge freien Lauf auf Erden.
Darum wendet sich das Volk ihnen zu. Von ihren Reden
bekommt es nicht genug.
Sie sagen: Wie sollte Gott davon erfahren? Was weiß
denn schon der Höchste?
Schaut nur hin: So leben die Frevler! Die ganze Zeit
sind sie frei von Sorgen und vermehren ihr Vermögen immerzu.
Ja wirklich: Umsonst behielt ich ein reines Herz!
Umsonst wusch ich meine Hände in Unschuld!
Vielmehr blieben mir die Sorgen Tag für Tag. Jeder
neue Morgen war für mich eine Strafe.
Ich könnte zwar sagen: »Ich will so reden wie sie!«
Aber die Gemeinschaft deiner Kinder hätte ich damit verlassen.
Also dachte ich nach, um das zu verstehen! Doch es war
mühselig in meinen Augen.
Schließlich ging ich in Gottes heilige Hallen. Da sah
ich auf ihr Ende und verstand es.
Ja, wirklich: Du hast sie auf glatten Grund geführt
und sie auf ihre Täuschung hereinfallen lassen.
Doch wie plötzlich kam für sie das Entsetzen.
Schlagartig fanden sie ein schreckliches Ende – wie bei einem Traum, dem ein
böses Erwachen folgt! Und wenn sie dann wach werden, mein Herr, sind sie nur
noch ein Schatten ihrer selbst.
Wenn mich also die Bitterkeit im Herzen packt und mich
die Nieren wieder einmal stechen:
Dann bin ich so dumm wie ein Rindvieh und steh vor dir
wie ein Ochse vor dem Berg.
Trotzdem bleibe ich immer bei dir. Du hast mich an die
Hand genommen.
Du führst mich nach deinem Plan. Und wenn mein Leben
zu Ende geht, nimmst du mich in Würde bei dir auf.
Wen hätte ich sonst im Himmel? Bei dir zu sein, das
ist alles, was ich mir auf der Erde wünsche.
Und sind mein Leib und Leben vergangen: Auch dann
bleibst du, Gott, trotz allem mein Fels und mein Erbteil für immer!
Ja, wer sich von dir entfernt, der wird umkommen. Wer
sich von dir abwendet, den vernichtest du.
Ich aber bekenne: Gott nahe zu sein, ist gut für mich.
Bei Gott, dem HERRN, habe ich meine Zuflucht. Von allen seinen Werken will ich
gerne erzählen.
Zunächst
einmal ist mir der Name "Asaf" aufgefallen.
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Denn seit
letztem Jahr ist mir der israelische Sänger Asaf Avidan ein Begriff. Sein Lied
"One Day / Reckoning Song" hielt sich über 50 Wochen auf Platz Eins
der deutschen Single-Charts und ist die Hymne einer ganzen Generation geworden
- auch durch die "Verslammung" des Liedes von Julia Engelmann. Aber
das nur nebenbei. Jedenfalls ist der Asaf, der Psalm 73 geschrieben hat, zu
seiner Zeit auch ein national bekannter Liedermacher und Sänger gewesen. Er
scheint zu den engen Vertrauten rund um König David gehört zu haben und wird
auch als "Seher" oder prophetischer Sänger beschrieben. (Vielleicht
haben Asaf Avidans Eltern ihm mit seinem Namen quasi prophetisch eine Karriere
in die Wiege gelegt?!)
Dann ist mir
die schonungslose Ehrlichkeit aufgefallen:
Asaf betont
als erstes, dass Gott gut zu denen ist, die ein reines Herz haben. Dann erzählt
er, wie es in seinem Herz aussieht und redet offen über sein Problem mit Neid.
Er vergleicht sich und stellt fest: offensichtlich geht es allen anderen besser
als mir! Das grummelt ganz schön in ihm und führt auch zu Verbitterung. Denn
bei ihm läuft es wohl gerade nicht so rund. Vielleicht bestimmten Krankheit,
Armut, Hunger und Schmerzen seinen Alltag?! Oder den Alltag der allermeisten
Menschen um ihn herum. Und diejenigen, denen es besser geht, lästern Gott, sind
hochnäsig und eingebildet und kümmern sich nicht um die Not um sie herum.
Das alles
beschreibt Asaf. Er nimmt seine Gefühle war und kann sie benennen. WOW! Er ist
selbstkritisch und merkt ganz genau, woher sie kommen und wohin sie führen.
Aber er lässt sich nicht von seinen Gefühlen treiben, sondern weiß um seine
Möglichkeit anders zu denken, bewerten und fühlen. Er denkt nach! Er möchte
verstehen. Denn oft kommt man mit einer schwierigen Situation besser klar, wenn man
weiß, warum etwas so ist, wie es ist. Doch er merkt, dass er alleine nicht
weiter kommt.
Ich bemerke:
Asaf macht etwas sehr Kluges: er sucht sich Hilfe!
Das ist mir
als nächstes positiv aufgefallen: Asaf hat sich angestrengt um die Welt um ihn
herum zu verstehen. Und kommt an seine
Grenzen. Es ist zu schwierig für ihn. Es
treibt ihn um, lässt ihm keine Ruhe, macht ihn wahnsinnig. Asaf will sich helfen lassen. Und er weiß, wo er Hilfe findet: Er geht in den Tempel und findet dort
Antworten. Wie auch immer Gott sie ihm gezeigt und gegeben hat – Asaf versteht
auf einmal. Er erkennt, dass es den Menschen eigentlich doch gar nicht so gut
geht – vor allem am Ende nicht.
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Danach kommt
der Teil des Psalms in dem Asaf sein Fazit zieht: Gott nahe zu sein, ist gut
für mich.
Trotz aller
Schwierigkeiten ist es besser in Gottes Nähe zu sein, als gesund und wohlhabend
ohne Gott zu leben. Asaf möchte die Gemeinschaft der Kinder Gottes für einen
kurzfristigen Vorteil nicht verlassen. Er möchte treu bleiben und an Gott festhalten.
Er vertraut darauf, dass Gott einen Plan für sein Leben hat. Er weiß um seine
Würde als Kind Gottes. Und er weiß auch um seine Zukunft bei Gott. Dann,
wenn irdische Umstände keine Rolle mehr
spielen.
Als letztes
bemerke ich, dass Asaf trotz allem realistisch bleibt.
Er redet
davon, dass es trotzdem noch vorkommen kann; dass Neid ihn packen oder Bitterkeit
in sein Herz einziehen kann. So ist der Mensch, so dumm wie ein Hornochse. Es
ist ein Zeichen großer Weisheit wenn ein Mensch seine Menschlichkeit
realistisch betrachtet. Trotz aller Offenbarung Gottes die Asaf im Tempel
erlebt hat; trotz aller Erkenntnis die er daraus gezogen hat; trotz seines
festen Glaubens und des überzeugten Bekenntnisses – Asaf ist demütig genug mit
dem nächsten Scheitern zu rechnen.
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Ich habe
keine Ahnung was meine Freundin vergangene Woche auf dem Dünenhof über Psalm 73
gelernt hat. Aber ich bin sehr gespannt darauf es zu erfahren und davon zu
profitieren. Meine Lehre aus Psalm 73 ist zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls:
1. Ich möchte ehrlicher werden. Mit
anderen, vor mir selbst und im Reden mit Gott. Ich möchte einüben, meine
wirklichen Gedanken und Gefühle zu benennen und keine frommgefärbte Version
davon. Ich möchte beobachten wo Neid bei mir aufkommt und warum. Und ich bitte
Gott mit zu zeigen, wo Bitterkeit in meinem Leben schon Wurzeln geschlagen hat.
Und diese dann auszureißen.
2. Ich möchte einüben, mich mit meinen
Fragen unmittelbarer an Gott zu wenden. Ich frage oft Menschen nach ihrer
Meinung, nehme bereitwillig Hilfe in Anspruch und des Öfteren bezahle ich sogar
dafür. Aber Gott ganz konkret um Antworten zu bitten vergesse ich manchmal. Ich
möchte auch wieder öfter im Gottesdienst für das sein, was Gott mir zu sagen
hat.
3. Ich möchte mir selbst die Wahrheit
zusprechen. Bekenntnisse einüben. Und Bekennen einüben. Zusagen, Verheißungen
und gute Gottesworte über mein Leben aussprechen. Und sie in meinen Alltag
wiederholen, anwenden und einsetzen. Gottesworte so oft wiederholen, bis sie
sich tief in mein Herz gesenkt haben.
4. Und ich möchte geduldiger,
barmherziger und gelassener mit mir selbst sein. Normalerweise möchte ich alles
sofort und alles richtig machen. Aber Glaube ist kein System sondern eine
Beziehung. Jesus lädt mich ein ihm nachzufolgen. Glaube ist ein Weg und ein
Prozess. Und lernen kann man nur im Vollzug und aus Fehlern. Und die bleiben
Teil unseres Menschseins bis an unser Lebensende.
Danke
Asaf für deinen inspirierenden Psalm. Danke Asaf Avidan für dein wunderschönes
Lied. Danke Jesus für deine unendliche Liebe zu mir.