Mittwoch, 27. August 2014

VermehrtSchönes!

VermehrtSchönes! goes Facebook.
Ein Grund warum ich das gemacht habe, ist meine Neugierde. Ich probiere gerne Sachen aus und schaue mal, wie es sich entwickelt. Was ich kann und was nicht. Die meisten Seiten sind ja selbsterklärend aufgebaut und so kann man auch ohne jegliches technisches Verständnis damit hantieren.
Der andere Grund ist, dass ich wirklich gerne Schönes vermehre. Das liegt mir im Blut, das sind meine Gene. In einem anderen Post habe ich schon darüber geschrieben. Ich nenne es meine "Krämerseele".

Dienstag, 26. August 2014

singen, freuen und fröhlich sein

http://www.pinterest.com
Singet fröhlich Gott, der unsre Stärke ist!
Psalm 81,2

Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben.
Offenbarung 19,7

Montag, 25. August 2014

überreich beschenkt

An diesem Wochenende bin ich überreich beschenkt worden:

Freitagabend sind liebe Freunde von uns ganz überraschend zu Besuch gekommen. Nicht nur, dass es der erste richtige Besuch von ihnen bei uns seit vielen Jahren war. Sondern auch das erste Wiedersehen nach der Krebserkrankung meiner Freundin. Ich war mehr als froh und glücklich sie ganz fest in die Arme nehmen zu können. Ehrlich gesagt, haben mich die Emotionen fast überfordert und ich konnte gar nicht all das ausdrücken, was mir auf dem Herz und der Seele lag. Deshalb möchte ich hier noch mal ganz ausdrücklich festhalten was mir diese Freundschaft bedeutet:
http://www.stadtveraenderer.de/akteure/
Wir kennen uns jetzt seit über 20 Jahren. Sie haben mich in meiner (relativ kurzen und harmlosen) Sturm- und Drangzeit erlebt und begleitet. Die prägendsten Jahre und wichtigsten Entscheidungen haben sie mit(er)tragen. Das verbindet unauslöschlich. In den Jahren wo wir uns nicht gesehen haben, wo wir teilweise noch nicht einmal regelmäßigen Kontakt hatten, waren sie für mich trotzdem präsent. In meinem Herzen haben sie einen festen Platz. Es gibt unsichtbare Verbindungen zwischen Menschen, die nicht nur mit Sympathie oder gemeinsamen Erlebnissen erklärt werden können. Sie sind auf der TopTen meiner Lieblingsmenschen. Und das Schönste ist, dass ich die Ewigkeit mit ihnen verbringen werde. Halleluja.

Am Samstag hat dann meine „kleine“  Freundin geheiratet. Dieser wertvolle Mensch hat einen ebenbürtigen Partner gefunden. Ich bin froh über ihre Wahl und selbst bereichert. Denn ich habe einen Freund dazu gewonnen. Die Hochzeit war außergewöhnlich schön, was an der inneren und äußeren Schönheit dieser beiden Menschen lag. Über die Hochzeit berichte ich ein anderes Mal noch mehr. Jetzt möchte ich ausdrücken, wie sehr ich mich über diese von Gott geschenkte Verbindung zwischen den beiden freue. In Zeiten, wo im Freundes- und Bekanntenkreis immer mehr Beziehungen in die Brüche gehen; wo Liebe endet, wenn die Gefühle nicht mehr vorhanden sind; wo Versprechen gebrochen und ein gemeinsames JA zu einem einsamen NEIN wird – da ist es unglaublich wohltuend zu sehen, dass sich noch zwei Menschen „trauen“.
http://www.pa-kalambayi.com/

Samstag, 23. August 2014

verringelt

Anlässlich der Hochzeit einer lieben Freundin eröffne ich einen neuen Blog: http://verringelt.blogspot.de/ Schon lange wollte ich speziell über das Leben und die Liebe schreiben. Jetzt habe ich einen guten Grund dazu! Ja! hat sie schon vor einem Jahr gesagt. Heute stellen sie und ihr Mann diese Entscheidung noch mal unter den Segen Gottes und feiern ein großes Fest. Das ist wunderbar und ich freue mich sehr mit den beiden.
http://www.krima-isa.de

Freitag, 22. August 2014

Nichtraucher

Heute ist bei Facebook ein Anti-Raucher-Spot (http://heftig.co/anti-smoke-ad/)
aufgetaucht, der mich daran erinnert hat, dass mein Mann jetzt schon seit über einem Jahr Nichtraucher ist. Dafür möchte ich ihm huldigen (auch wenn er meinen Blog gar nicht liest) -  es geht ums Prinzip!
http://www.pinterest.com/pin/17662623512379619/
Ich habe ihn als Raucher kennen gelernt und es ist manchmal immer noch ungewohnt, dass er nicht mehr raucht. Er hat selbst gedreht und erst vor ca. zwei Jahren einen herrlich leckeren Tabak für sich entdeckt. "Ich habe Jahre seines Lebens an schlechten Tabak vergeudet" bemerkte er nicht nur einmal. Ich bin Gelegenheitsraucherin und gehöre zu den wenigen Menschen, die nur ab und zu, wirklich aus Genuss, rauchen. Da können schon mal Monate zwischen zwei Zigaretten liegen. Aber damit ist jetzt auch Schluss. Wie schwer es ist von einer Sucht wegzukommen, merke ich ja selbst schon an meinen schlechten Gewohnheiten. Darum bewundere ich ihn - wie so oft - von ganzem Herzen für seine Disziplin und starken Willen.

Donnerstag, 21. August 2014

Sei ein lebendger Fisch!

http://www.scm-brockhaus.de
Ja, ich oute mich: ich bin in die evangelische Kirche eingetreten. Heute vor 11 Jahren. Vielleicht hat mich das alte Kinderlied mehr geprägt als ich dachte? Denn nach über dreißig Jahren als konfessionsloser, bzw. freikirchlich sozialisierter Mensch einer Institution beizutreten, die den Glauben zu ihrem Tagesgeschäft gemacht hat, ist schon sehr gegen den allgemeinen Trend.
Momentan lese ich ein Buch über Menschen, die nicht nur aus der Kirche ausgetreten sind, sondern ganz bewusst und entschieden ihren Glauben abgelegt haben. Die sich "ent-kehrt" haben.
Dekonversion ist der Fachbegriff für "nicht mehr glauben" können oder wollen. Umso kostbarer und unbegreiflicher ist für mich die Tatsache, dass ich glauben kann. Glauben darf. Es ist definitiv nicht mein Verdienst und ich empfinde es tagtäglich als großes Geschenk und Vorrecht glauben zu können. Grundsätzlich hat das auch gar nichts mit einer Kirchenmitgliedschaft oder Gemeindezugehörigkeit zu tun. Glauben ist zunächst mal eine Sache zwischen mir und Gott. Weil Gott in sich ein Gott der Beziehung ist - Vater, Sohn und Heiliger Geist - und weil es um Beziehung und nicht um ein System geht; darum ist ihm die Gemeinschaft seiner Kinder untereinander auch wichtig. Diese erlebe ich teilweise in der Gemeinde zu der ich jetzt gehöre. Ich erlebe sie im Freundeskreis. Aber auch mit wildfremden Menschen. Der Glaube verbindet Menschen.

Und trennt sie. So viel Leid, so viel Hass, so viel Unrecht geschieht im Namen dessen, der die Liebe ist. Dann möchte ich manchmal lieber nicht zu dem Verein gehören, der das verursacht. Aber ich kann nur bei mir selbst anfangen. Liebe empfangen und weitergeben. Versöhnung stiften und Gemeinschaft fördern.

http://www.pinterest.com/pin/300826450080075599/
Evangelisch sein bedeutet für zunächst einfach im ursprünglichen Wortsinn: auf das Evangelium zurückgehend. Mich über die frohe, gute, lebensstiftende Nachricht von der Liebe Gottes zu mir freuen. Darin mein Leben finden und es darauf aufbauen. Es bedeutet aber auch in einer konkreten Kirchengemeinde meinen Platz gefunden zu haben und Gemeindeleben mitzugestalten. Es ist keine statische, formelle Mitgliedschaft sondern eine lebendige, aktive Zugehörigkeit. Die Gemeinde ist unperfekt, fehlerhaft, in unendlich vielen Bereichen optimierungsbedürftig. Weil Kirche kein Gebäude ist sondern aus Menschen gebaut wird. Weil ich unperfekt, fehlhaft und optimierungsbedürftig bin. 
Erstaunlich, dass Gott es mit mir und alle anderen aushält. Kirche ist  ein Organismus. Darum ist es wichtig, dass sie ihr Herz nicht vergisst und aus dieser Mitte heraus das Leben fließen kann. Dieses Herz ist Jesus. Das Kreuz der Mittelpunkt. Das möchte ich niemals vergessen.
sei ein lebendger fisch,
schwimme doch gegen den strom!
auf, und wag es frisch:
freude und sieg ist dein lohn
nur die toten fische schwimmen immer mit dem strom,
lassen sich mit allen andern treiben,
haben weder kraft noch mut, was anderes zu tun,
wollen in der grossen masse bleiben
habe doch den mut, auch einmal anders zu sein,
als die meisten leute um dich her,
wenn sie dich auch alle als nicht ganz normal verschrein,
frage du nur: was will denn der HERR?
doch aus eigner kraft wirst du nie ein lebendger fisch.
bitte GOTT um kraft an jedem tag.
glaub', dass auch in deinem leben JESUS sieger ist,
und du staunst was er zu tun vermag!


Wer mehr über das Buch und seinen Hintergrund erfahren möchte, dem empfehle ich folgendem Link nachzugehen: http://toby-faix.blogspot.de/2014/01/warum-ich-nicht-mehr-glaube.html

Mittwoch, 20. August 2014

Ferienende!

Ich bin wirklich sehr froh, dass meine Kinder ab heute wieder die Möglichkeit zum Lernen haben. Von ganzem Herzen gönne ich ihnen einige Stunden in einer Bildungseinrichtung. Es geht doch nichts über Turnhallenmief, trockene Pausenbrote, langweilige Lehrer, Hausaufgaben und morgens früh aufstehen. Auch die Pausen, der Unterrichtsausfall und die Klassenfahrten sind nicht zu verachten. Abgesehen davon lernt man schließlich für´s Leben. Und wenn man erst mal arbeiten gehen muss, dann wird man merken, wie schön es eigentlich in der Schule war. Also ihr drei: Herzlichen Glückwunsch zu den schönsten Wochen im Jahr - für eure Mutter!
https://vegancorner.files.wordpress.com/2012/08/ferienende.jpg

Dienstag, 19. August 2014

Die Achse meiner Welt

Dieses Buch habe ich innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Es ist kein Fall für "vermehrt Schönes", aber für Herzschmerz und Liebesleid. Eine schöne Geschichte über eine - die - ganz große Liebe! Der Roman hat sogar einen autobiographischen Hintergrund und das macht micht noch glücklicher. Für alle Nicolas Sparks Fans unbedingt geeignet!
http://tasmetu.files.wordpress.com/2014/07/img_3140.jpg?w=620&h=348
Rachel ist jung, beliebt, verliebt und wird in wenigen Wochen ihr Traumstudium beginnen. Perfekt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der ihr alles nimmt. Sie verliert den besten Freund, ihre Zuversicht und die Balance. Jahre später wird ihre Welt zum zweiten Mal auf den Kopf gestellt. Denn als sie nach einem schweren Sturz im Krankenhaus erwacht, ist ihr Leben plötzlich so, wie sie es sich immer erhofft hat. Die damalige Tragödie hat es anscheinend nie gegeben. Ihr bester Freund lebt und ist an ihrer Seite. Wie kann das sein? Und wie fühlt sich Rachel in ihrem neuen Leben – mit dem Wissen über all das, was zuvor geschah? (Quelle:http://www.droemer-knaur.de)

Sonntag, 17. August 2014

Handicap


http://momitforward.com/wp-content/uploads/2011/09/Journal-Writing-Diary.jpg
Eine kleine, harmlose Erkrankung in den letzten Wochen hat mir sehr zu denken gegeben: In der rechten Hand hatte ich plötzlich - im wahrsten Sinn des Wortes über Nacht, eine Sehnenentzündung. Ich werde morgens mit Schmerzen wach und auf dem Handrücken ist eine dicke, heiße Beule, die am Abend vorher noch nicht da war. Also musste nach Arztbefund die Hand gesalbt, gekühlt und geschont werden. Nix Hausarbeit. Juhu! Aber auch nix mehr mit Schreiben.

Einen Stift halten ging gar nicht. Und das ist echt schlimm für mich. Natürlich hatte ich jetzt viel Zeit zum Lesen. Aber einerseits war ich ungeduldig, hibbelig und gereizt. Andererseits lese ich viele Sachbücher und unterstreiche darin dauernd. Und schreibe ganz viel für mich heraus. Und unterstreiche. Das konnte ich jetzt nicht mehr.
http://www.flickr.com/photos/cat-sidh/385649535/in/photostream/

Am PC schreibe ich, dank Schreibmaschinenkurs, mit zehn Fingern. Das ging natürlich auch nicht mehr. Ich habe mich darin geübt die Maus mit links zu bedienen, aber das machte keinen Spaß. Und so wurde ich kurzfristig und vorübergehend aus dem Schreib-Verkehr gezogen. Das hat mir ganz schön zu schaffen gemacht.

Wenn auf einmal ein elementares Bedürfnis nicht mehr befriedigt werden kann ist es ganz schnell vorbei mit Leidensfähigkeit, Dankbarkeit und Gotteslob. Ich war so was von verquer, unleidlich und ungeduldig. Was, bitte schön, hat es für einen Sinn, wenn ich meine Hausarbeit nicht machen brauche, aber stattdessen nicht meinem Lieblingshobby nachgehen kann? Wozu und warum? Natürlich ist keine Krankheit wünschenswert, aber ich hätte lieber ein gebrochenes Bein gehabt. Dann hätte ich wenigstens eine offensichtliche Entschuldigung für mangelnde Bewegung!

In dieser Zeit konnte ich mich selbst nicht leiden. Und ich gebe es nicht gerne zu, aber ich würde gerne von mir sagen können, dass ich ohne zu meckern mein Kreuz getragen habe. Und dankbar für die mir auferlegte Prüfung gewesen bin. Aber davon war weit und breit nichts zu sehen. Fragt meine Familie! Ich hätte ja immer noch so vieles - mit links - machen können: mit den Kindern spielen, lesen, Spazieren gehen, einfach in den Tag hineinleben, ... Oder wenigstens beten. Ohne Händefalten - aber beten. Doch das ging gar nicht. Denn meine Verbindung zu Gott war durch meinen Groll unterbrochen.

Diese einhändige, linkische Zeit hat mir erschreckend deutlich gemacht wie schnell meine frommen Glaubensüberzeugungen belanglos werden wenn Kleinigkeiten mein Leben unbequemer machen. Wenn mein vermeintliches Recht auf Gesundheit oder zumindest auf die Ausübung von elementaren Bedürfnissen eingeschränkt ist. Ich war nicht nur von mir selbst genervt, sondern auch sehr über mich erschrocken. Was bin ich und wer bin ich, wenn das was mich (vermeintlich) ausmacht, wegfällt?! Schreiben ist so sehr Teil meiner Persönlichkeit geworden, dass ich ganz ordentliche Probleme habe, wenn es "unbeschreiblich" wird. Und damit meine ich nicht nur das Bloggen im Internet. Das ist ja nur ein kleiner Bereich meiner Schreibkultur. Auf den könnte ich, sicherlich mit etwas Traurigkeit, verzichten.
http://archiv.herr-der-ringe-film.de
Cogito ergo sum - ich denke, also bin ich. Das sagt Descartes. Bei mir ist das eher so: ich schreibe - dabei denke ich. Die Gedanken schwirren in meinem Kopf wie ein Schwarm aufgescheuchter Bienen. Durch das Schreiben fange ich sie ein. Und sortiere sie - meistens aus.

Wie Dumbledore sein Denkarium hatte (Harry Potter Fans wissen was ich meine) habe ich meine Zettel und Notizbücher. Mein Stift wird zum Zauberstift und holt die Gedanken aus meinem Kopf raus aufs Papier. Bei Bedarf kann ich sie dann ja wieder hervorholen.

http://de.harrypotter.wikia.com
So erweist sich eine simple Sehnenerkrankung als doch recht schwierig. Es treten unvorhergesehene Komplikationen ein. Doch nicht die Hand musste amputiert, sondern mein Denken korrigiert werden. Gott hat mir eindeutig und konkret die Wahrheit über mich selbst gezeigt. Um nochmal Harry Potter zu bemühen: so wie der Spiegel Nerhegeb dem Betrachter seinen sehnlichsten Wunsch zeigt, so hat Gott mir gezeigt wie abhängig ich von äußeren Hilfsmitteln bin. Und wovon meine Selbstwahrnehmung und -bestätigung bestimmt wird. Damit will ich nicht sagen, dass Schreiben an und für sich schlecht wäre oder ich meine von Gott geschenkte Gabe nicht mehr ausleben oder genießen dürfte. Aber ich darf und möchte die Gabe nicht mehr lieben als ihren Geber. Und die Gefahr besteht. Immer, auch bei allem Guten. Im Nachhinein bin ich dankbar - denn um eine Erfahrung reicher.

In der ganzen Zeit ist mir natürlich auch bewusst gewesen, dass mein Problem einerseits nur "mein" Problem war und eigentlich keins hätte sein dürfen. Aber so ticken wir Menschen - ich jedenfalls: Während woanders zivile Flugzeuge vom Himmel geschossen werden und Menschen flüchten, hungern, leiden müssen, pflege ich meine Zipperlein und meine Befindlichkeit. Gebe ich mich Selbstmitleid hin und verachte mich gleichzeitig dafür.

Gott sei Dank! ist Gott trotzdem mit mir geduldig und begegnet mir mit großer, unverdienter Liebe und Treue. Gott sei Dank! zeigt er mir mein wahres Ich und hilft mir dabei meinem eigentlichen Ich ein kleines Stückchen ähnlicher zu werden.

Samstag, 16. August 2014

Der schwarze Hund

http://www.family.de
Diesmal möchte ich nicht Werbung für eine Zeitschrift machen, sondern den Artikel meiner Freundin würdigen. Sie hat in der Family 4/14 über eine der schwierigsten Phasen ihres Lebens geschrieben. In diesem Artikel steckt sehr viel Herzblut und hinter ihrer Geschichte sehr viel Leid.


Meine Freundin kann wunderbar lebendig und fesselnd erzählen und verzaubert mich und die Menschen um sie herum mit dieser Gabe - allen voran die Kinder, die ihr an den Lippen hängen. Dieses Talent scheint in ihrer Familie häufiger vorzukommen, jedenfalls können auch ihre Schwester äußerst lustig Geschichten zum Besten geben. Sie hat mir in unserer Jugend  wunderbare Briefe geschrieben und heute, wenn sie sich dafür die Zeit nimmt, schreibt sie hin und wieder Episoden aus dem ganz normalen Familienalltag auf. Alma, die Mutter von Michel aus Lönneberga, ist dabei ihr großes Vorbild.

Aber über eine zutiefst schmerzliche Erfahrung wie den Verlust von geliebten Menschen zu schreiben - für eine Zeitschrift - das ist nochmal eine ganz andere Herausforderung. Schreiben hilft. Aber vorher wühlt Schreiben noch mal alles auf. Man begibt sich noch mal in das Tal der Tränen hinein, erlebt noch einmal die Dunkelheit einer schweren Depression.

Es ist gut und wichtig, dass inzwischen das Thema Depression nicht mehr tabuisiert ist. Das Menschen offen und öffentlich darüber sprechen und davon erzählen. Weitergeben, was ihnen geholfen hat und wie sie damit umgegangen sind. Der Suizid des u.a. unter Depressionen leidenden, großartigen Schauspielers Robin Williams hat das Thema - leider - mal wieder in die Schlagzeilen katapultiert. Noch stärker als in der öffentlichen Wahrnehmung wird dieses Thema allerdings unter Christen verdrängt, verleugnet und sogar stigmatisiert.

Wer, wie meine Freundin, einen - sehr schmerzlichen - Teil seiner eigenen Lebensgeschichte veröffentlicht, macht sich nochmal zusätzlich verletzlich. Man stellt sich und das eigene Empfinden zur Diskussion und riskiert zumindest Unverständnis. Auch der Umgang des verantwortlichen Redakteurs mit ihr und ihrem Artikel war leider weder sensibel noch angemessen. Das schmerzt
zusätzlich. Andererseits machen auch viele positive und dankbare Reaktionen Mut und bestätigen den Wert des Artikels für andere Betroffene.

Ich möchte ihr jedenfalls meinen Respekt und meine Anerkennung ausdrücken. Ich möchte sie ermutigen weiter zu schreiben, denn sie hat wirklich Talent dazu. Sie kann erzählen! Das ist nochmal etwas gänzlich anderes als das, was ich hier mache. Es ist eine Kunstform. Das schreibe ich völlig neidlos und von Herzen. Denn als Leserin sehne ich mich nach gut erzählten Geschichten. Und deshalb möchte ich, dass sie weiterschreibt. Denn es stecken noch viel Geschichten in ihr: gute, schöne, lustige, nachdenkliche und ja, auch traurige.

Freitag, 15. August 2014

ganz schön schwer

http://www.nordseereise.de/tag/duhner-heide/
Meine Freundin hat mit ihrer Familie am Familiencamp des Dünenhofs, Cuxhaven, teilgenommen. Die Woche stand unter folgender Überschrift: 
"Das Leben ist überwältigend schön und schwer - Beten mit Psalm 73"
Grund für mich, noch mal diesen Psalm zu lesen und mich, abgesehen von Vers 28 (der Jahreslosung 2014), damit zu befassen.
 Gott nahe zu sein, ist gut für mich - Psalm 23 nach Übersetzung der Basisbibel: 
 EIN PSALM, MIT ASAF VERBUNDEN.
Ja, wirklich: Gott ist gut zu Israel, zu denen, die ein reines Herz haben!
Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen. Um ein Haar hätte ich meinen Halt verloren.
Denn ich war neidisch auf die Angeber, als ich sah, wie gut es den Frevlern ging.
Denn sie leiden offenbar keine Schmerzen, ihr Leib ist gesund und wohlgenährt.
Die harte Arbeit der Menschen kennen sie nicht und die Sorgen der Leute berühren sie nicht.
Darum tragen sie ihren Hochmut wie eine Halskette und hüllen sich in einen Mantel von Gewalt.
Aus ihren Augen grinst der Wohlstand hervor. Vor lauter Einbildung hüpft ihnen das Herz.
Sie spotten und reden in böser Absicht daher, verdrehen die Worte und schüchtern ein.
Sie reißen ihren Mund auf bis zum Himmel und lassen ihrer Zunge freien Lauf auf Erden.
Darum wendet sich das Volk ihnen zu. Von ihren Reden bekommt es nicht genug.
Sie sagen: Wie sollte Gott davon erfahren? Was weiß denn schon der Höchste?
Schaut nur hin: So leben die Frevler! Die ganze Zeit sind sie frei von Sorgen und vermehren ihr Vermögen immerzu.
Ja wirklich: Umsonst behielt ich ein reines Herz! Umsonst wusch ich meine Hände in Unschuld!
Vielmehr blieben mir die Sorgen Tag für Tag. Jeder neue Morgen war für mich eine Strafe.
Ich könnte zwar sagen: »Ich will so reden wie sie!« Aber die Gemeinschaft deiner Kinder hätte ich damit verlassen.
Also dachte ich nach, um das zu verstehen! Doch es war mühselig in meinen Augen.
Schließlich ging ich in Gottes heilige Hallen. Da sah ich auf ihr Ende und verstand es.
Ja, wirklich: Du hast sie auf glatten Grund geführt und sie auf ihre Täuschung hereinfallen lassen.
Doch wie plötzlich kam für sie das Entsetzen. Schlagartig fanden sie ein schreckliches Ende – wie bei einem Traum, dem ein böses Erwachen folgt! Und wenn sie dann wach werden, mein Herr, sind sie nur noch ein Schatten ihrer selbst.
Wenn mich also die Bitterkeit im Herzen packt und mich die Nieren wieder einmal stechen:
Dann bin ich so dumm wie ein Rindvieh und steh vor dir wie ein Ochse vor dem Berg.
Trotzdem bleibe ich immer bei dir. Du hast mich an die Hand genommen.
Du führst mich nach deinem Plan. Und wenn mein Leben zu Ende geht, nimmst du mich in Würde bei dir auf.
Wen hätte ich sonst im Himmel? Bei dir zu sein, das ist alles, was ich mir auf der Erde wünsche.
Und sind mein Leib und Leben vergangen: Auch dann bleibst du, Gott, trotz allem mein Fels und mein Erbteil für immer!
Ja, wer sich von dir entfernt, der wird umkommen. Wer sich von dir abwendet, den vernichtest du.
Ich aber bekenne: Gott nahe zu sein, ist gut für mich. Bei Gott, dem HERRN, habe ich meine Zuflucht. Von allen seinen Werken will ich gerne erzählen.
Zunächst einmal ist mir der Name "Asaf" aufgefallen.
http://www.robin-photo.com/
Denn seit letztem Jahr ist mir der israelische Sänger Asaf Avidan ein Begriff. Sein Lied "One Day / Reckoning Song" hielt sich über 50 Wochen auf Platz Eins der deutschen Single-Charts und ist die Hymne einer ganzen Generation geworden - auch durch die "Verslammung" des Liedes von Julia Engelmann. Aber das nur nebenbei. Jedenfalls ist der Asaf, der Psalm 73 geschrieben hat, zu seiner Zeit auch ein national bekannter Liedermacher und Sänger gewesen. Er scheint zu den engen Vertrauten rund um König David gehört zu haben und wird auch als "Seher" oder prophetischer Sänger beschrieben. (Vielleicht haben Asaf Avidans Eltern ihm mit seinem Namen quasi prophetisch eine Karriere in die Wiege gelegt?!)

Dann ist mir die schonungslose Ehrlichkeit aufgefallen:
Asaf betont als erstes, dass Gott gut zu denen ist, die ein reines Herz haben. Dann erzählt er, wie es in seinem Herz aussieht und redet offen über sein Problem mit Neid. Er vergleicht sich und stellt fest: offensichtlich geht es allen anderen besser als mir! Das grummelt ganz schön in ihm und führt auch zu Verbitterung. Denn bei ihm läuft es wohl gerade nicht so rund. Vielleicht bestimmten Krankheit, Armut, Hunger und Schmerzen seinen Alltag?! Oder den Alltag der allermeisten Menschen um ihn herum. Und diejenigen, denen es besser geht, lästern Gott, sind hochnäsig und eingebildet und kümmern sich nicht um die Not um sie herum. 
Das alles beschreibt Asaf. Er nimmt seine Gefühle war und kann sie benennen. WOW! Er ist selbstkritisch und merkt ganz genau, woher sie kommen und wohin sie führen. Aber er lässt sich nicht von seinen Gefühlen treiben, sondern weiß um seine Möglichkeit anders zu denken, bewerten und fühlen. Er denkt nach! Er möchte verstehen. Denn oft kommt man mit einer schwierigen Situation besser klar, wenn man weiß, warum etwas so ist, wie es ist. Doch er merkt, dass er alleine nicht weiter kommt.
Ich bemerke: Asaf macht etwas sehr Kluges: er sucht sich Hilfe!
Das ist mir als nächstes positiv aufgefallen: Asaf hat sich angestrengt um die Welt um ihn herum zu verstehen.  Und kommt an seine Grenzen. Es ist zu schwierig für ihn.  Es treibt ihn um, lässt ihm keine Ruhe, macht ihn wahnsinnig. Asaf will sich helfen lassen. Und er weiß, wo er Hilfe findet: Er geht in den Tempel und findet dort Antworten. Wie auch immer Gott sie ihm gezeigt und gegeben hat – Asaf versteht auf einmal. Er erkennt, dass es den Menschen eigentlich doch gar nicht so gut geht – vor allem am Ende nicht.
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Danach kommt der Teil des Psalms in dem Asaf sein Fazit zieht: Gott nahe zu sein, ist gut für mich.
Trotz aller Schwierigkeiten ist es besser in Gottes Nähe zu sein, als gesund und wohlhabend ohne Gott zu leben. Asaf möchte die Gemeinschaft der Kinder Gottes für einen kurzfristigen Vorteil nicht verlassen. Er möchte treu bleiben und an Gott festhalten. Er vertraut darauf, dass Gott einen Plan für sein Leben hat. Er weiß um seine Würde als Kind Gottes. Und er weiß auch um seine Zukunft bei Gott. Dann, wenn  irdische Umstände keine Rolle mehr spielen.
Als letztes bemerke ich, dass Asaf trotz allem realistisch bleibt.
Er redet davon, dass es trotzdem noch vorkommen kann; dass Neid ihn packen oder Bitterkeit in sein Herz einziehen kann. So ist der Mensch, so dumm wie ein Hornochse. Es ist ein Zeichen großer Weisheit wenn ein Mensch seine Menschlichkeit realistisch betrachtet. Trotz aller Offenbarung Gottes die Asaf im Tempel erlebt hat; trotz aller Erkenntnis die er daraus gezogen hat; trotz seines festen Glaubens und des überzeugten Bekenntnisses – Asaf ist demütig genug mit dem nächsten Scheitern zu rechnen.  

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Ich habe keine Ahnung was meine Freundin vergangene Woche auf dem Dünenhof über Psalm 73 gelernt hat. Aber ich bin sehr gespannt darauf es zu erfahren und davon zu profitieren. Meine Lehre aus Psalm 73 ist zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls:

1.      Ich möchte ehrlicher werden. Mit anderen, vor mir selbst und im Reden mit Gott. Ich möchte einüben, meine wirklichen Gedanken und Gefühle zu benennen und keine frommgefärbte Version davon. Ich möchte beobachten wo Neid bei mir aufkommt und warum. Und ich bitte Gott mit zu zeigen, wo Bitterkeit in meinem Leben schon Wurzeln geschlagen hat. Und diese dann auszureißen.
2.     Ich möchte einüben, mich mit meinen Fragen unmittelbarer an Gott zu wenden. Ich frage oft Menschen nach ihrer Meinung, nehme bereitwillig Hilfe in Anspruch und des Öfteren bezahle ich sogar dafür. Aber Gott ganz konkret um Antworten zu bitten vergesse ich manchmal. Ich möchte auch wieder öfter im Gottesdienst für das sein, was Gott mir zu sagen hat.
3.     Ich möchte mir selbst die Wahrheit zusprechen. Bekenntnisse einüben. Und Bekennen einüben. Zusagen, Verheißungen und gute Gottesworte über mein Leben aussprechen. Und sie in meinen Alltag wiederholen, anwenden und einsetzen. Gottesworte so oft wiederholen, bis sie sich tief in mein Herz gesenkt haben.
4.     Und ich möchte geduldiger, barmherziger und gelassener mit mir selbst sein. Normalerweise möchte ich alles sofort und alles richtig machen. Aber Glaube ist kein System sondern eine Beziehung. Jesus lädt mich ein ihm nachzufolgen. Glaube ist ein Weg und ein Prozess. Und lernen kann man nur im Vollzug und aus Fehlern. Und die bleiben Teil unseres Menschseins bis an unser Lebensende.

Danke Asaf für deinen inspirierenden Psalm. Danke Asaf Avidan für dein wunderschönes Lied. Danke Jesus für deine unendliche Liebe zu mir.