Sonntag, 3. August 2014

Kirschkamperhof S5 / 2

WAS HIER SO PASSIERT …

Kikeriki! Das Krähen eines Hahns reißt dich aus deinen Träumen. Im Nu bist du hellwach. Du stehst auf, reißt das Fenster auf und lässt die gute Landluft hinein. Die anderen Camper auf deinem Zimmer schlafen noch in ihren Stockbetten, aber dein CB – dein Campbetreuer – begrüßt dich schon freundlich. Wie kann man früh morgens schon so gute Laune haben?, fragst du dich.
 Ihr weckt die anderen und beginnt den Tag so, wie du es zu Hause noch nie gemacht hast: Ihr geht raus, setzt euch ins Gras und schaut euch die Natur um euch herum an. Dann liest dein CB einen Vers aus der Bibel vor, der davon erzählt, wie wundervoll Gott die Welt geschaffen hat. Dein CB wünscht dir, dass dich dieser Vers an diesem Tag begleitet. Du fragst dich, was das bedeutet, aber wer weiß, vielleicht entdeckst du es ja.
Es klingelt zum Frühstück. So schnell es geht, läufst du in den alten Esssaal im ehemaligen Stall. Wo früher Kühe fraßen, essen heute die Camper. Das Schmatzen ist fast so laut wie damals. Danach streifst du ein bisschen über das Campgelände. Du hast gestern einen Pfad entdeckt. Den willst du dir noch mal genauer anschauen.
Die Glocke ruft dich zu den Hobbygruppen. Wie jeden Morgen fällt es schwer, sich zu entscheiden. Reiten oder Bogenschießen? Billard oder Baumklettern, so richtig mit Klettergriffen und Klettergurt? Basteln oder Fußball? Beach-Volleyball oder Campmobil fahren? Heute gehst du zum Basketball. Du hast ja noch ein paar Tage Zeit für die anderen Hobbygruppen.
Geschwitzt vom Basketball gehst du mit deinem Team in die Kapelle. Die Storytime fängt gerade an. Ihr habt ein paar Lieder gesungen. Am Anfang hast du gedacht, du kannst gar nicht singen. Aber inzwischen macht es richtig Spaß. Vor allem mit so vielen. Jetzt steht jemand vorne und erzählt eine Geschichte. Das ist viel spannender als Schule. Du kannst gar nicht anders, du musst zuhören. Und du merkst, dass die Geschichten der Bibel gar nicht so altmodisch sind. Die könnten auch heute noch passieren. Und du bist mittendrin.
Nach dem Mittagessen gehst du aufs Zimmer. Hier ist so viel los, eine kurze Pause tut gut. Und du fragst dich schon, welches Programm ihr heute nachmittag macht. Du hast schon ein paar CBs aus dem Fenster heraus beobachtet. Irgendwas führen die im Schilde.
Der Nachmittag geht verrückt los. Die CBs sind plötzlich alle Biber. Und ein Professor erklärt euch, ihr müsst ihnen Fieber messen. Zuerst denkst du, das ist ein Spaß. Aber dann wird es ein witziges Geländespiel. Am Ende springen noch ein paar in die Matschpfütze. Du aber nicht. Du hast nicht mehr so viele saubere Klamotten. Und ein paar brauchst du ja noch für das Festdinner am letzten Abend. Auf das bist du eh schon gespannt.
Vor dem Abendessen sitzt du noch ein bisschen auf dem Hof. Du hast gerade versucht zu jonglieren. Für‘s erste Mal war das gar nicht übel. Jemand hat dir geholfen. Das war irgendwie nett. Mal schauen, vielleicht freundet ihr euch noch an. Aber eigentlich habt ihr das schon.

Jetzt ist es schon spät am Abend. Eben ist  das Abendprogramm vorbeigegangen. So viel gelacht hast du schon lange nicht mehr. Die CBs haben eine Show auf die Bühne gebracht, die besser war als Fernsehen. Aber das Lagerfeuer gestern abend war auch gut. Dein Stockbrot ist zwar verbrannt, aber dein CB hat dir seins geschenkt. Mit Kakao dazu schmeckt das super.
Am Ende gehst du noch zur Dämmerstunde in die Chapel. Dort singt ihr wieder und hört eine kurze Geschichte. Da fällt dir der Vers von heute morgen wieder ein. Irgendwie passte der zum Tag. Das ist wirklich eine wundervolle Welt hier. Und du bist gespannt, was morgen kommt.

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