Donnerstag, 10. Oktober 2013

"Ich bin eine Frau mit Menstruationshintergrund!"

Diesen Satz finde ich so unglaublich - ich wünschte, er wäre von mir!
Ist er aber nicht. Carolin Kebekus verwendet ihn in ihrem Comedy-Programm. Aber ich muss ihn hier einfach verwursten und schreibe dazu über ein Thema, das mich schon lange begleitet. Seit meinem 14. Lebensjahr ungefähr. Jeden Monat neu. Es gibt keinen einzigen Tag, an dem es keine Rolle spielen würde. Entweder ist man post- oder prämenstruell, hat einen Eisprung oder PMS. Oder ist für eine absehbare Zeit nicht mehr menstruierend. Dafür aber schwanger. Stinkende Körpersäfte absondern, Schweißausbrüche ohne Wechseljahre (darüber schreibe ich dann in ca. 10 Jahren) oder Hochsommer, wahlweise Rücken- oder Unterleibsschmerzen. Unglaublich gute Laune oder unausstehlich schlechte Laune. Müdigkeit und Antriebslosigkeit - außer zum Kühlschrank und/oder, zum Schokoladen- oder Chipsversteck. Ja, es gibt auch die Zeiten wo man Bäume ausreißen könnte und stattdessen Hausputz wie verrückt macht. Aufräumt. Fit ist, bis spät in die Nacht produktiv und aktiv (aktuelle Zeit:01:18 Uhr). Und, so ganz unter uns Pastorentöchtern, geil. Geil im echten, ursprünglichen Sinn des Wortes. Diese erfreuliche Phase hält allerdings nur wenige Tage an. Schade. Es wäre viel friedlicher auf der Welt wenn das Verhältnis PMS/weibliche Lust wenigstens ausgeglichen wäre. Ist es aber nicht. Gefühlt überwiegen leider die problematischen Tage. Die echten, blutigen und die kurz davor. Früher war das Thema "Tage" noch relativ einfach: Man hatte als pubertierende Menstruationsanfängerin wahnsinnig starke Unterleibsschmerzen. Danach war aber wieder alles vorbei. 5-7 Tage leiden, dafür die restlichen 21 Tage normales Leben. Doch so einfach ist es ab Mitte dreisig nicht mehr. Die rein körperlichen Symptome verschwinden fast völlig. Sind im Vergleich zu den psychischen jedenfalls bedeutungslos. Welche offensichtlich, zumindestens bei den meisten Frauen die ich kenne, die Lebensqualität deutlich mindern. Auch die Lebensqualität von Mann und Kindern. Ein von mir beobachtetes Phänomen wurde mir auch mehrfach bestätigt: Entweder hat man eine total starke Blutung oder einen total starken psychischen Knall! Entweder - Oder. Als könnte der Körper nur eins auf einmal. Ausflippen oder ausbluten. Aber das geschieht nicht etwa im Wechsel. So das frau sich darauf irgendwann mal einstellen könnte. Und Mann auch. Nein, das bleibt offensichtlich dem Zufallsprinzip überlassen. Welches in unserem Fall mit kleinen, gemeinen Komplizen zusammenarbeitet: Hormone! Wer sind sie? Was beeinflusst sie? Wo kommen sie her und wo gehen sie hin? Was ist ihr Sinn? Ein Wissenschaftler, höchstwahrscheinlich männlichen Geschlechts, hat sie als "biochemische Botenstoffe, die von spezialisierten Zellen produziert und abgegeben werden, um spezifische Wirkungen oder Regulationsfunktionen an den Zellen der Erfolgsorgane zu verrichten" definiert.
Ja, klar. Als wenn das so einfach wäre! Das klingt nach Blauhelm-Einsatz mit winkender weißer Fahne: wir wollen doch nur regulieren!
Das ich nicht lache: Regieren, das ist was sie wollen! Tyrannisieren, das ist was sie tun!
Wenn ich eines Tages im Himmel bin, wenn ich mich dann noch an diese irdischen Leidenstage erinnere und wenn ich dann eine ruhige Minute mit Eva alleine erwische (was nicht das Problem sein sollte), dann werde ich sie fragen wie es VORHER war! Und warum sie, verdammt noch mal (im wahrsten Sinn des Wortes), unbedingt OBST essen wollte! Die einzige Entschuldigung die ich gelten lasse werde: "Ich hatte PMS und wusste nicht was ich tue!"

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