Donnerstag, 31. Januar 2013

Der Liebevolle


Auf meinem Nachttischschränckchen (was für ein liebenswertes Wort!) steht dieses Jahr dieser immerwährende Kalender von Kerstin Hack:

365 Namen Gottes. Variationen seines Charakters entdecken - Immerwährender Kalender
http://down-to-earth.de
Er inspiriert mich, jeden Tag neu über Gottes Vielfalt zu staunen und ihn besser kennen zu lernen. Abends blättere ich ihn um und freue mich über  ein ein schönes Bild, welches die Aussage des jeweiligen Bibelverses aufgreift und veranschaulicht. Der Name Gottes ist die Überschrift, das Motto und die Eigenschaft Gottes, die aus dem Bibelvers abgeleitet wurde. An manchen Tagen bin ich davon besonders berührt, entdecke Neues und staune. So auch an diesem Abend des 31. Januar, nach einem wichtigen, schönen, aber auch anstrengenden Hauskreis-Abend von FrauenGemeinsam. 

Der Liebevolle
Denn der Herr lässt machtgierige Menschen scheitern, aber er kümmert sich liebevoll um alle, die ihm treu bleiben. Psalm 37,17
 

Sofort fühlte ich mich bis ins Innerste getroffen, erkannt und entblößt. Macht ist eine unheimlich starke Versuchung. Macht haben nicht nur Staatsoberhäupter oder Firmenchefs. Macht ist oft versteckt, subtil und auch im Kleinen vorhanden. Ich habe Macht. Macht über meine Kinder. Macht über meine Zeit, meinen Besitz, meine Gedanken. Auch über meine, ach so frommen, ehrenamtlichen Tätigkeitsfelder. Gerade dort besteht eine große Versuchung, denn man kann Machtstreben sehr gut christlich kaschieren und begründen. Das und noch einiges mehr ist mir bewußt und ich spüre, wie Gott mir gerade in diesem Bereich meine Neigungen zeigen will. Das Schöne: Gott ist dabei LIEBEVOLL! Auch wenn ich scheitere, an meinen eigenen Plänen, meinem eigenen Machstreben, meiner eigenen dominanten Wesenszügen: er ist LIEBEVOLL. Sicher, es ist nicht angenehm, den Spiegel vorgehalten zu bekommen. Es ist nicht schön, die Wahrheit über sich selbst zu erfahren. Es ist nicht bequem, wenn man scheitert. Das ist peinlich! Aber ich will nicht so bleiben wie ich bin. Ich habe Gott erlaubt, mich zu verändern. An mir zu arbeiten. Und ich darf erleben, wie er es tut - LIEBEVOLL!

Mittwoch, 30. Januar 2013

Hebräer 13



Nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“ ist dieses Kapitel überschrieben mit: 
 Wie Christen leben sollen

  • liebt einander
a.   Ich darf und soll mich selbst lieben und annehmen:
      • Ich kann mich nur selbst lieben, wenn ich mit mir, meiner Person, meiner Geschichte und meinen Fehlern und Schwächen ausgesöhnt bin.
      • Wenn ich Gottes Liebe glaube, ihr vertraue und sie für mich annehmen kann
      • Wenn ich bei mir und bei Gott zu Hause bin.
      • Wenn ich mich selbst nicht wichtiger nehme als meinen Nächsten. Aber auch nicht weniger wichtig. Ich bin genauso wertvoll wie mein Nächster
b.      ich soll meinen Nächsten lieben - wer ist mein Nächster?
Menschen, mit denen mich mein Leben, meine Lebensumstände und
-bedingungen zusammenführt:
      • Meine Herkunftsfamilie, meine jetzige Familie
      • Meine Nachbarschaft, Kollegen und Interessengemeinschaften (Sport, Hobby, usw)
      • Meine Freunde und Bekannten
      • Fremde im Auto vor mir; an der Kasse vor mir; die Kassiererin an der Kasse; mein Zahnarzt; der Postbote; der Schornsteinfeger und die Lehrerin meiner Kinder; …
      • Jeder, der mir über den Weg läuft, mir begegnet: sei es einmalig oder ständig
      • Unabhängig davon ob ich ihn mag oder nicht
      • Meine Gemeinde-Geschwister vor Ort und weltweit – auch die in meiner und anderen Gemeinden, die nach meinem geistlichen Verständnis manche Verse anders auslegen als ich
c.       und ich darf und soll mich von meinem Nächsten lieben lassen
      • warum?
      • Gebe ich anderen nicht die Chance, die Möglichkeit mich zu lieben, d.h. mir Gutes zu sagen oder tun; freundlich und hilfsbereit mir gegenüber zu sein; bzw. nehme ich das nicht an, lehne ich zB ständig Hilfe von anderen ab, dann beraube ich sie der Möglichkeit und des damit verbundenen Segens und Erlebens jemanden lieben zu können
      • Deshalb brauche ich mich nicht ständig umarmen zu lassen; deshalb brauche ich meine Grenzen nicht überschreiten oder andere sie ignorieren lassen
      • Aber ich bin genauso dazu aufgerufen mich lieben zu lassen, wie ich andere lieben soll
·        übe Gastfreundschaft
·        kümmere dich um verfolgte, bedrängte Christen
·        informiere und interessiere dich
·        sorgt für sie, steht ihnen bei, leidet mit ihnen
·        spende an Organisationen, die sich ganz praktisch für verfolgte Christen einsetzen und ihnen helfen
·        schöpf politische Möglichkeiten aus, die unsere Demokratie uns bietet (Unterschriftenaktionen, Petitionen einreichen, demonstrieren, usw.)
·        empfinde etwas, lass dich davon berühren, sei nicht gleichgültig
·        achte die Ehe und sei treu
·        geh verantwortungsbewusst mit deiner Sexualität um
·        versuche nicht nur körperlich treu zu sein, sondern auch in deiner Phantasie, im Internet und bei dem, womit du dich bewusst unbewusst beeinflussen lässt (Bücher, Werbung, Fernsehkonsum, usw)
·        sei nicht hinter dem Geld her
·        sorge für deinen Lebensunterhalt, gehe verantwortungsbewusst mit dem dir anvertrauten Geld und Besitz um und lass dich nicht von Sorgen um Geld gefangen nehmen
·        sei zufrieden mit dem was du hast
·        versuche aus der Konsumfalle auszusteigen
·        kauf nichts, bloß weil es im Angebot ist, du es aber nicht wirklich brauchst
·        benutze Dinge bis sie kaputt gehen und nicht nur bis die nächste Version auf dem Markt ist
·        genieße das was du hast und sei dankbar dafür
·        versuche deine Gedanken zu kontrollieren, wenn du immer noch mehr haben möchtest
·        denk an die Leiter deiner Gemeinde, nimm ihren Glauben als Vorbild
·        bete für Menschen in deiner Gemeinde, die Verantwortung tragen, besonders für Pfarrer und Presbyterium
·        lerne sie kennen, damit du ihren Glauben kennen lernst und sie als Vorbild nehmen kannst, von ihnen lernen kannst
·        lasst dich nicht durch Trends, Meinungen und Irrlehren in die Irre führen
·        vieles was in Gottes Wort steht ist unpopulär, unbequem und wird schnell als intolerant, extrem oder veraltet angesehen
·        lies selbst in der Bibel, lass sie zu dir sprechen und setze dass um, was du für dich verstanden hast
·        kümmere dich erst in zweiter Linie um Verse, die du noch nicht verstanden hast, aber versuche Zweifel und Fragen zu formulieren und von Gott und Menschen dazu Antworten zu bekommen
·        halte Bewährtes fest und lerne aus der Kirchengeschichte und aus Biographien, welche Grundwahrheiten der Bibel unveränderlich sind
·        setz deine Hoffnung ganz auf Gottes Gnade, lass dich durch nichts davon abbringen
·        erwarte von Gott und von seiner Liebe und Gnade, das er dir helfen will und wird, diesen Ansprüchen gerecht zu werden
·        versuche nicht es alleine und ohne Gottes Gnade und Hilfe zu schaffen
·        lass dich auch dann nicht in deinem Glauben entmutigen, wenn du es nicht schaffst, schwach bist und immer wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällst
·        sei geduldig und barmherzig mit dir selbst
·        lass auch dich die Verachtung treffen, die Jesus getroffen hat
·        halte es aus, wenn man dich nicht versteht, nicht einer Meinung mit dir ist, dich verlacht oder verachtet
·        denk immer daran, dass Jesus das auch aushalten musste und er noch viel mehr erlitten hat
·        versuche niemanden krampfhaft zu überzeugen und überreden, sondern lass dein Leben für dich sprechen und bete für denjenigen, der dich kränkt
·        hör nicht auf Gott zu loben und zu danken
·        je mehr du Gott lobst und ihm dankst umso stärker wird dein Herz verändert und Zufriedenheit und Freude zieht darin ein
·        schau von dir selbst weg auf Gott und erinnere dich daran, wer er ist und was er tut
·        erlebe, wie sich Freude vermehrt, wenn du vor anderen Gott lobst und davon erzählst, was du mit ihm erlebt hast; übe das ein und dann wird dir das nicht mehr so schwer fallen
·        in unserer Gesellschaft ist es normalerweise üblich zu klagen und jammern, Stress und wenig Zeit zu haben; steig aus diesem Karussell aus und erlebe durch danken und loben, wie sich Umstände ändern und Sorgen verschwinden
·        vergiss nicht Gutes zu tun und mit anderen zu teilen
·        nach allem, wo es jetzt um dich und dein persönliches Leben ging, fordert dich diese Bibelstelle auch dazu auf, dich um andere zu kümmern; nicht von der anderen Seite vom Pferd zu fallen und dich nur noch um dich selbst zu drehen
·        tue deshalb Gutes, teile mit anderen: Zeit, Geld, Besitz, Erfahrungen, Gedanken, Leben, …
·        hör auf die Leiter deiner Gemeinde, folge ihrem Rat
·        wenn du diejenigen kennen gelernt hast, die deine Gemeinde leiten, wenn du ihren Glauben kennst, dann kannst du auch dieser Aufforderung leichter nachkommen: frage sie um Rat und folge dann vertrauensvoll diesem Rat
·        bete mit ihnen zusammen, öffne dich selbst und lass auch sie dich und deinen Glauben kennen und verstehen lernen, damit sie dir gut raten können
·        mach ihnen ihre Aufgabe als Leitung nicht zu schwer
·        bete in erster Linie und treu für deine Gemeindeleitung
·        lass dir von Gott zeigen, wie du über deine Gemeindeleitung denkst und redest
·        sei offen und ehrlich zu ihnen, aber gehe liebevoll und wertschätzend mit ihnen um
·        sei konstruktiv in deiner Kritik und sprich auch Lob aus, wenn du ihre Arbeit gut findest
·        jammere und beschwere dich nicht bei anderen über sie, sondern sag ihnen, was dich stört, denn nur so kann Veränderung geschehen
·        bete füreinander
·        übe treues und beständiges Gebet ein
·        entdecke die Kraft und Macht des Gebetes und nutze sie
·        führe evtl. ein Gebetstagebuch, damit du bestimmte Anliegen nicht vergisst und Gebetserhörungen bemerkst
·        bete für andere, aber lass auch für dich beten
·        versuche zusammen mit anderen zu beten, denn diese Erfahrung lässt Christen enger zusammenrücken

·        lass dich ermahnen und ermutigen
·        sei kritikfähig und nicht direkt beleidigt
·        bitte um konstruktive und wertschätzende Kritik von Menschen, denen du vertraust, damit du deine blinden Flecke wahrnimmst und aus Fehlern lernen kannst
·        bewahre dir eine Haltung des Lernenden, denke daran dass du auf einem Weg und noch nicht am Ziel bist
·        überprüfe von Zeit zu Zeit scheinbar unumstößliche Überzeugungen
·        suche wenn möglich nach seelsorgerlicher und neutraler Hilfe und Beratung bei der Einübung von neuen Denk- und Handlungsmustern
·        lass dich ermutigen, gib nicht zu schnell auf, suche, ringe und kämpfe darum dich immer wieder zu verändern

Gott selbst wird dir helfen, das Gute zu tun und seinen Willen zu erfüllen.
Jesus Christus wird dir die Kraft geben, das zu tun, was Gott gefällt.

·        Das alles kannst du nicht aus dir selbst heraus und alleine.
·        Darum kannst du nur immer wieder bitten und Bedingungen dafür schaffen, dich dafür öffnen, dass Gott an dir handeln kann
·        Manches dauert länger, anderes fällt dir leichter umzusetzen. Versuche nicht alles auf einmal umzusetzen.
·        Hab Geduld und Vertrauen
·        Bleib in Verbindung mit Jesus, dann wird das Meiste wachsen, ohne das du es merkst

Dienstag, 29. Januar 2013

Gnade ist...

... eingebunden sein in Beziehungsnetzwerke:
Gestern ein intensives Gespräch mit meiner Cousine geführt.
Sie verkörpert für mich eine Frau, die mir 10 Jahre Erfahrung in Ehe, Erziehung, Nachfolge und Gelassenheit in familiären Angelegenheiten voraus hat. Mit der ich über Themen spreche, deren Hintergrund nur sie verstehen kann. Ich bin dankbar für ihre Treue zu mir, ihre Gebete und die Verbindung, die sie zu meinen Wurzeln verkörpert.

Heute ein intensives Gespräch mit einer über 10 Jahre jüngeren Frau geführt.
Der ich einige Erfahrungen voraus habe; die ich begleiten und beraten darf. Sie hat mir ein schönes Kompliment gemacht: "Immer wenn ich bei euch bin, fühle ich mich zu Hause. Ihr seid Heimat für mich." Von ihr darf ich viel lernen, denn sie ist nicht nur sehr intelligent, sondern vor allem hat sie ein weites Herz, Mut, Entschlossenheit, Stärke, ganz viel Liebe und Witz. Ihr Leben ist kompliziert, aber sie ist  herrlich unkompliziert!

Pinnwand



Ich komme mal wieder kaum bis gar nicht dazu, darüber zu schreiben, was gerade bei mir abgeht. Aber ich lasse euch dafür daran teilhaben, was mir gefällt. 
Was ich entdecke und mich inspiriert. Was mir gut tut und mich stärkt.
Stimmungen auffängt und erhellt. Den Tag verschönert.


Weil GNADE ja gerade mein Lieblingswort, mein Lieblingsthema und mein stärkstes Lebensgefühl ist, gehe ich heute um 17 Uhr nach Dahlbruch ins Kino.
 "Gnade" ein Film mit Jürgen Vogel



Mein Eindruck danach:
Ein wertvoller, aber anstrengender Film. Lohnt sich für Fans von Jürgen Vogel, denn er spielt hervorragend. Lohnt sich, wenn man Familiendramen mag. Lohnt sich, wenn man auf nordische, verschneite Landschaften, Polarlicht und Eisberge steht. Lohnt sich nicht, wenn man ein HappyEnd möchte. Es lohnt sich, vorher auf´s Klo zu gehen und sich mit Snacks zu versorgen: der Film ist lang! Und er kommt einem noch länger vor, denn er ist langsam. Sehr schöner Kontrast zu Hollywood-Blogbustern. Wenn man dann noch in Dahlbruch mit 7 anderen Leuten in der Vorstellung sitzt, weiß man, warum man Kino mag.

Freitag, 25. Januar 2013

Happy Birthday!

Ich bin froh und dankbar heute den elften Geburtstag eines wunderbaren Kindes feiern zu dürfen! Dieses 2te, das Sandwichkind, hat einen besonderen Platz in meinem Herzen (wie jedes meiner Kinder!). Nicht nur wegen seiner herrlichen Sommersprossen, sondern wegen der gutmütigen Schlitzohrigkeit, der verwegenen Frechheit, seiner verrückten Einfälle und Witzigkeiten. Ohne ihn wäre es bei uns wesentlich ruhiger und vor allem viel langweiliger! Ich liebe ihn!!!

Mittwoch, 23. Januar 2013


Schwarzbrot im Weckglas

500g Weizenvollkornschrot      
500g Weizenvollkornmehl 
250g Kerne nach Geschmack
1 Tl Salz
2 Pck. Trockenhefe 
1 l Buttermilch
ca. 200g Zuckerrübensirup
500g Joghurt Natur

kernige Haferflocken
Butter
3-4 Sturzgläser 


 alle trockenen Zutaten gut
 vermischen

die Buttermilch erwärmen
den Sirup auflösen
zu den trockenen Zutaten gießen
zusammen mit dem Joghurt alles gut verrühren
die Sturzgläser gut einfetten (das geht am einfachsten mit Einweghandschuhen oder Frischhaltefolie) und anschließend mit den Haferflocken ausstreuen (Deckel schließen und schütteln)


den zähflüssigen Brotteig in die Gläser gießen (höchstens zu 3/4 füllen) und die Deckel nur locker auflegen

bei 150° ca. 2,5 Stunden backen





Nach dem Backen sofort stürzen und auskühlen lassen.
Ich habe das Rezept etwas modifiziert, wer gerne das Original nachbacken möchte, kann diesem Link folgen:
http://www.ndr.de/ratgeber/kochen/rezepte/rezeptdb131.html?rid=7956
Wem das Brot zu süß ist, verwendet einfach weniger Sirup.




Es wurde Zeit nochmal meine spießige, hausfrauliche Seite in diesem Blog zu zeigen.

Nach der ebenso spießigen, "heile Welt"- Sendung "Landlust-TV" hat dieses Brot in unserer Familie Begeisterung ausgelöst. Es ist einfach zu backen, schmeckt sogar den Kindern (obwohl es gesund und vollwertig ist), ist saftig und hält sich lange frisch. Der einzige Nachteil: man braucht Sturzgläser, wenn man die schöne, runde Form haben möchte. (Diese findet man entweder in Omas Keller oder bestellt sich welche im Internet, z.B. bei www.glaeserundflaschen.de)

Samstag, 19. Januar 2013

http://cf.badassdigest.com/_uploads/images/27704/django-unchained-poster__span.jpg
badassdigest.com
Wer meint, ich könnte nur fromm, der kennt mich noch nicht wirklich. Kultregisseur Quentin Tarantino verdanke ich immerhin die erste Begegnung mit meinem Mann. Seitdem ist der gemeinsame Kinobesuch eines neuen Tarantino-Films bei uns obligatorisch.

Sonntag, 13. Januar 2013




AnbetungPur

„Christliches Engagement, also die Arbeit für Jesus, 
kann die Unaufmerksamkeit für ihn manchmal sogar noch verstärken.“
 Eugen Peterson

Nicht abgelenkt sein. Sondern auf Jesus konzentrieren. Auf das, was er ist und was er getan hat. Sich Zeit nehmen und Zeit haben. Um das zu tun, wozu im Alltag oft viel zu wenig Raum ist:  Stille, Gebet, Anbetung. Gemeinsam mit anderen diese Zeit der Anbetung, des „auf-Jesus-konzentriert-seins“ zu erleben, ist eine besondere Chance, ein Segen, der sich dann wieder auswirkt in Mitarbeit und Alltag. 

Lass dich einladen und komm, so wie du bist und bete an. Du darfst dich gerne beteiligen, singen, beten und dein Lob für Jesus äußern. Es zu deiner und zur Ermutigung anderer aussprechen, was Jesus dir bedeutet. Du darfst aber genauso gut nur für dich ohne hörbare Worte mit Jesus sprechen. 
 
Diese Gelegenheit und diesen Rahmen bietet seit letztem Jahr „AnbetungPur“ in unserer Gemeinde. Für 2013 sind bis jetzt 2 Termine geplant, jeweils 19 Uhr in der Auferstehungskirche Trupbach.  Die Abende sind unter ein Thema gestellt, das Anregung und Inspiration bieten soll. 


27.01.13 „Gnade“             
28.04.13 „Beim Kreuz“

www.kirche-ts.de


Freitag, 4. Januar 2013


Erleben, was Gnade heißt 1/3

Vollkommen, Perfekt, Fehlerlos. Ohne Schwächen.
So wollte ich gerne sein und war es doch nicht. Ich habe mich nie als den Sündern verstanden, wegen dem Jesus gekommen war.Jetzt darf ich endlich aufhören mich selbst zu belügen. Mich selbst zu betrügen. Ich leugne nicht länger, dass der Kampf gegen Gier, Habsucht und Stolz immer noch in mir tobt, obwohl ich schon so lange ein Kind Gottes bin. Endlich kann ich eingestehen, dass ich oft lieblos, ärgerlich, zornig und ablehnend bin. Besonders denen gegenüber, die mir am nächsten stehen. Ich kann zugeben, dass ich versagt habe und immer wieder versage.
Ich bin ein Bündel von Widersprüchen.
Ich glaube und zweifle. Ich hoffe und bin entmutigt. Ich liebe und hasse. Und schlimmer noch: ich bin oft gleichgültig. Ich bin vertrauensvoll und doch misstrauisch. Ich bin ehrlich und wende doch immer wieder meine Tricks und Spielchen an.
Ständig fühlte ich mich schuldig. Und ich fühlte mich schuldig dafür, wenn ich mich nicht schuldig fühlte.

In Zeiten der Buße konzentrierte ich mich darauf, meine Schwächen zu überwinden, meine Komplexe und Marotten loszuwerden. Zur geistlichen Reife als Christ zu gelangen. Als ob es darum ging, durch persönliche Disziplin und  Selbstverleugnung einen perfekten Menschen zu formen. Die Betonung lag immer auf dem, was ich tat, statt darauf, was Gott tut.
Wenn dann der anfängliche Eifer im Glauben erst einmal vorüber war, wurde wieder meine Schwäche und Untreue sichtbar. Ich habe meine Unfähigkeit gehasst, auch nur einen Deut zu meinem geistlichen Format hinzuzufügen. Ich wurde unzufrieden, schwermütig, streckenweise verzweifelt. Ich wurde überwältigt von der Gewöhnlichkeit des Lebens, von Alltagspflichten. Irgendetwas lief total falsch.
Ich habe mir selbst Stress gemacht, um mich selbst wieder in Ordnung zu bringen. Ich habe in Schuldgefühlen geschwelgt. Das alles war eine glatte Leugnung des Evangeliums der Gnade.

Einmal bekehrt, völlig bekehrt ist ein Mythos. Ich habe auch als bekehrter Mensch keine unwiderrufliche sündlose Zukunft. Die Nachfolge ist keine ungetrübte Erfolgsstory, keine ununterbrochene Aufwärtsspirale in Richtung Heiligkeit.
Wie ist es möglich, dass man Alkoholiker wird, nachdem man sich bekehrt hat?
Oder verletzt, lügt, betrügt, enttäuscht, lieblos, egoistisch, ...


Donnerstag, 3. Januar 2013

 
Erleben, was Gnade heißt 2/3

Weil ich nicht mehr auf Jesus sah. Weil die Jesus-Begegnung mich nicht in einen Engel verwandelt hat.
Weil Gerechtigkeit aus Gnade durch Glauben bedeutet, dass ich in eine Beziehung zum lebendigen Gott gekommen bin und nicht, dass ich ein narkotisierter Mensch bin, unfähig zu sündigen.


Gott liebt mich so wie ich bin. Weil Gott mich so kennt, wie ich bin. Ich brauche nicht länger geistliche Kosmetik betreiben, um mich ihm gegenüber vorzeigbar zu machen. Ich darf endlich akzeptieren, dass meine Armut, Ohnmacht und Bedürftigkeit ein Teil von mir sind.

Langsam ergreift das Evangelium der Gnade Besitz von mir. Ich merke, wie von Grund auf etwas in mir zu recht gerückt wird. Durch Gnade darf ich endlich meine Lebensgeschichte anerkennen. Die hellen und die dunklen Seiten. Ich lerne, wer ich bin.

Die Gnade ruft aus: Du bist nicht nur eine desillusionierte Frau mittleren Alters die in einem Alltag festsitzt und sich manchmal verzweifelt heraussehnt, …, du magst unsicher, unzulänglich, missverstanden und dick sein. Depressionen und Enttäuschungen mögen dir zu Leibe rücken. Aber du bist nicht nur das.
Du bist angenommen. Verwechsle nie deine Selbstwahrnehmung mit dem Geheimnis, dass du wirklich angenommen bist.

Worin auch immer konkret mein Versagen besteht -  in der Gegenwart Christi brauche ich nicht den Blick zu senken. Ich muss nicht verstecken, was an mir hässlich und abstoßend ist. Jesus kommt nicht für die Gesunden, sondern die Kranken brauchen einen Arzt. In Jesus Augen sehe ich tiefes Verständnis und sanfte Anteilnahme.

Das Wort Gnade ist trivial geworden. Unsere Kultur verhindert, dass wir das Wort Gnade überhaupt noch verstehen. Es bewegt uns nicht mehr so, wie es die früheren Christen bewegte.
Das Evangelium der Gnade wurde verwandelt in religiöse Knechtschaft.Das Bild Gottes verzerrt in das eines ewigen, kleinlichen Buchhalters.Die Liebe wird erstickt. Die Freiheit in Fesseln gelegt. Die Selbstgerechtigkeit verfestigt sich immer mehr. Im Großen und Ganzen wird das Evangelium der Gnade weder verkündet noch verstanden noch gelebt. Viele Christen leben in der Furcht und nicht in der Liebe.

Doch Jesus kommt zu den Gottlosen.
Sogar am Sonntagmorgen.
Sein Kommen beendet die Gottlosigkeit und macht mich würdig.


Jesus setzt sich mit jedem an einen Tisch, der dabei sein will. Die von den vermeintlich Anständigen Ausgeschlossenen erfahren bei ihm im gemeinsamen Mahl Wertschätzung statt Verdammung.
Barmherzige Aufnahme statt eines schnellen Schuldspruchs. Überraschende Gnade statt Schande.
Jede Gemeinde, die einen Menschen ablehnt, der von Jesus angenommen ist, versteht die Gnade nicht.
Jede Gemeinde, die nicht akzeptiert, dass sie aus sündigen Männern und Frauen besteht, lehnt damit auch das Evangelium der Gnade ab.

"Rechtfertigung aus Gnade allein durch Glauben" ist die theologische Formel für die unbändige Liebe Gottes. Gott ist derselbe. Gestern, heute und für immer. Er ist immer Liebe. Er liebt mich immer. Er ist der einzige Gott von dem ich je gehört habe, der Sünder liebt. Ohne eigenen Verdienst. Das ist unglaublich. Durch das Leben, den Tod und die Auferstehung des geliebten Sohnes Gottes, Jesus Christus. Das ist die gute Nachricht, das Evangelium das froh und frei macht. Das ist zu schön um wahr zu sein.

Alles ist Geschenk. Aber nicht, weil es mir zusteht oder ich ein Anrecht darauf hätte, sondern aufgrund der reinen Großzügigkeit eines gnädigen Gottes. Das Leben selbst ist Geschenk, die Gnade und der Glaube sind geschenkt. Im tiefsten Inneren weiß ich, dass ich von Jesus Christus geliebt bin und dass ich nichts getan habe, um es zu verdienen.

Mittwoch, 2. Januar 2013

Erleben, was Gnade heißt 3/3


Wir können nur empfangen wie kleine Kinder. Und kleine Kinder haben noch nichts erreicht oder verdient.
Jesus sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen. Haltet sie nicht zurück! Denn das Himmelreich gehört ihnen.« Mat. 19,14

Bei ihnen stellt sich erst gar nicht die Frage, ob sie schon in der Lage sind, irgendetwas zu leisten oder Verdienste zu erringen. Kinder erheben erst gar keinen Anspruch auf den Himmel. Wenn sie Gott nahe sind, dann deshalb, weil sie unfähig und nicht weil sie unschuldig sind. Wenn sie irgendetwas empfangen, dann immer und ausschließlich als Geschenk.
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Herzlichen Glückwunsch allen, die diesen langen Text tatsächlich zu Ende gelesen haben!!!
Es war, bis auf die wenigen, kursiv geschriebenen Zeilen, zitiert:
http://www.scm-shop.de/index.php?eID=product_image&artid=79948&maxW=163&maxH=248&config=scm-shopEine von mir neu zusammengestellte Zusammenfassung des ersten Kapitels aus meinem Lieblingsbuch:
"Größer als dein Herz" - Erleben was Gnade heißt. Von Brennan Manning
 
Das wollte ich schon lange mal machen. Euch vermitteln, warum ich von diesem Buch so fasziniert war und immer noch bin. Weil es mir beim ersten Lesen aus der Seele gesprochen hat. Weil ich mir vorkam, als würde der Autor mich persönlich kennen und hätte die letzten 10 Jahre mein Leben, meine Gedanken und Gefühle, meinen Kampf und meine Suche begleitet. Und das ist nur das erste Kapitel. Ich weiß noch, das ich das Buch Secondhand in der Chapel gekauft habe. Das ich es dann irgendwann gelesen habe. Und anschließend mit Frau Wälken darüber gesprochen habe. Das dieses Buch mein Leben verändert hat. Einen Prozeß in Gang gesetzt hat, der immer noch andauert. Seitdem habe ich das Buch (und noch einige andere von Brennan Manning) noch mehrmals gelesen. Ich sauge seine Erläuterungen über die Gnade Gottes auf wie ein trockener Schwamm. Ich füttere mein Seele und mein Herz mit dieser für mich eigentlich bekannten und doch lange nicht verstandenen Botschaft der unbändigen Vaterliebe Gottes.
Ich möchte so gerne, dass du, der du meinen Blog liest, dich auch auf die Suche machst. Dass deine Sehnsucht geweckt wird. Das du unruhig wirst. Bis deine Seele Ruhe findet bei Gott, der dich liebt.

Aus diesem Grund habe ich mir heute Zeit genommen und die Mühe gemacht, ein Kapitel zusammenzufassen und wiederzugeben. Ich weiß gar nicht, ob man das darf. Oder ob ich jetzt irgendwelche Urheberrechte verletzt habe. Aber Brennan Manning selbst hat bestimmt nichts dagegen, denn er hat aus demselben Grund das Buch geschrieben: "Damit die Menschen, die das Gefühl haben, dass ihr Leben eine schwere Enttäuschung für Gott ist; die schwachen, sündigen Männer und Frauen, mit ihren ererbten Fehlern und begrenzten Fähigkeiten von Gottes Liebe und Gnade erfahren und überwältigt werden."