Freitag, 5. Juli 2013

Jähzorn

"Zu Hause unterliegt man nicht so sehr der sozialen Kontrolle, sondern kann seine dunkle Seite ungehemmter ausleben", sagt Theodor Itten, ein Schweizer Psychotherapeut.
OH JA, die dunkle Seite hat leider und immer wieder Macht über mich. So auch gestern, als ich mit meinem ältesten Sohn einkaufen gegangen bin. Ein abfälliger Gesichtsausdruck hat schon ausgereicht um so eine Jähzorn-Attacke auszulösen. Gott sei Dank treibt es mich bisher nicht zu körperlichen Gewaltanwendung. Aber durch verbale Beschimpfung und Demütigung übe ich definitiv seelische Grausamkeit und Gewalt an. Das Schlimme ist: ich spüre die Wut kommen, gebe ihr aber nach und obwohl ich um die unvermeidlichen Folgen weiß (Reue, Scham, Entsetzen auf meiner - Demütigung, Angst und Rückzug auf der anderen Seite), schaffe ich es nicht aufzuhören.
www.christianlangenegger.wordpress.com

"Jähzorn kann aus einem Menschen herausbrechen, wie die Lava eines Vulkans aus der Erde" (Itten) Ich will, das diese dunkle Seite von mir entblößt wird. Sie soll ans Licht kommen. Jesus ist für mich dieses Licht, das meine dunklen Abgründe erhellen kann. Und ich weiß und glaube, das das Licht die Finsternis vertreiben wird.
Ich will nicht nur so tun, als machte ich alles richtig und toll. Ja, ich bin eine gute Mutter, liebe meine Kinder über alles, aber ich mache auch Fehler und versündige mich an ihnen. Sie leiden manchmal/desöfteren unter mir und meinen Launen. Ich richte Schäden an, für die ich nur um Vergebung bitten kann. Für die ich nur beten kann, das sie nicht bleibend sind und unser Verhältnis dauerhaft stören können. Ich selbst habe einen zum Jähzorn geneigten Vater gehabt. Einen herzensguten, liebevollen, wenn auch strengen Vater. Ich weiß, wie sich ein Kind an fühlt, wenn es von dem Wutausbruch eines Erwachsenen überrollt wird. Man entwickelt Vermeidungs- und Verdrängungsstrategien. Vor allem aber sieht man sich selbst als Auslöser des Geschehens. Dabei wird man nur als Blitzableiter missbraucht. Denn ich als Erwachsene habe eine Verantwortung für meine Gefühle und wie ich sie äußere. Ein Kind muss das erst lernen und begreifen. Aber ich weiß ja darum und tue doch das Falsche. "Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich." sagt auch Paulus in Römer 7,19
Natürlich bitte ich auch mein Kind um Vergebung. Ich selbst kann mir nicht vergeben, wenn ich im Nachhinein darunter leide, mein Kind willendlich verletzt zu haben. Aber ich gehe mit meinem Versagen und meiner Schuld zu Jesus, der auch dafür gestorben ist um mir dieses Verhalten zu vergeben. Wie unendlich dankbar bin ich für diese Gnade!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen