Montag, 5. Januar 2015

Jahreslosung: annehmen


Nun war ich dieses Jahr noch nicht im Gottesdienst, habe keine Auslegung zu der Jahreslosung gehört oder gelesen. Deshalb werde ich mich jetzt ganz unvoreingenommen mit diesem Vers befassen. In der von der ÖAB ausgewählten offiziellen Fassung lautet sie folgendermaßen:
Nehmt einander an
wie Christus euch angenommen hat 
zu Gottes Lob.
Röm 15,7
Das lasse ich auf mich wirken und stelle folgendes fest:
  • Es handelt sich hierbei um eine klare, unmissverständliche Handlungsanweisung. Es ist ein Imperativ: Wir sollen einander annehmen. Ich bekomme also für 2015 eine Aufgabe gestellt. Keine leichte, keine angenehme, keine bequeme. Na toll!
  • Mit "annehmen" assoziiere ich: jemand gibt mir etwas und ich nehme es an, z.B. ein Geschenk, ein Paket, ein Gegenstand. Es gibt auch Umstände, die ich annehmen muss: das Wetter, das Schicksal und eben: andere Menschen!
  • Laut Duden bedeutet es: 
  1. etwas (gerne, ohne Bedenken) entgegennehmen, nicht zurückweisen
  2. mit etwas einverstanden sein
  3. seine Zustimmung geben
  4. sich etwas zu eigen machen
  5. aufnehmen, zulassen
  6. adoptieren
  7. vermuten, meinen, glauben
  8. voraussetzen
  9. sich um jemanden, etwas kümmern
  10. sich etwas zu Herzen nehmen
In diesem Sinn soll ich über für mich anstrengende Menschen zu denken - puh! Auch die Synonyme des Wortes runden den Gesamteindruck ab und machen es mir nicht leichter: akzeptieren, berücksichtigen, sich richten nach, anerkennen, begrüßen, bejahen, dafür sein, geschehen lassen, hinnehmen, zugestehen, zulassen,...
Doch einige helfen mir in eine gewisse Richtung zu denken, die mir halbwegs realistisch erscheint: sich aneignen, angewöhnen, zulegen, zur Gewohnheit machen. Das deutet einen Prozess an. Einen Weg, eine Übung, ein Werden.

Auch wenn ich es jetzt noch nicht kann  - ich entscheide mich dafür es zu wollen. Und darum zu bitten. Und dann kann es werden. Mit Gottes Hilfe und Gnade. Denn, es kommt ja noch schlimmer, ich soll ja nicht nur irgendwie (und irgendjemanden) annehmen. Der Text setzt einen Qualitätsmaßstab: wie Christus!

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