Samstag, 3. Januar 2015

Jahreslosung: Och nee, bitte nicht!

Wie zu Beginn jeden Jahres versuche ich mich der von der ÖAB – Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen gewählten Jahreslosung anzunähern.

Als erstes begegnet mir die neue Jahreslosung meistens in Form der beworbenen Kalenderbilder, Poster, Postkarten, etc., die irgendwann im Lauf des vorangehenden Jahres in Katalogen oder Zeitschriften abgebildet werden. Ich nehme den Bibelvers flüchtig zur Kenntnis und beschäftige mich nicht weiter damit.  Entweder er löst spontan etwas in mir aus oder eben nicht.

Spannender finde ich zunächst die graphische Gestaltung der Losung und freue mich, wenn ich etwas finde, was meinem Geschmack entspricht und - meiner Meinung nach - den Kern der Losung besonders gut transportiert.

Mit der diesjährigen Losung war (und bin) ich so gar nicht glücklich. Spontan habe ich beim ersten Lesen gedacht: Oh nein, das will ich jetzt gar nicht hören. Damit, bzw. mit einigen Menschen die mir beim Lesen unwillkürlich in den Sinn kamen, will ich mich nicht befassen. Mist! Warum kann die Losung nicht einfach wohltuend sein? So wie 2012: 
Jesus Christus spricht: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 2. Korinther 12,9  
oder wie letztes Jahr:  
Gott nahe zu sein ist mein Glück. Psalm 73,28  
Dabei geht mein Herz auf. Damit kann ich gut ein Jahr durchhalten und leben. Das schenkt mir was und fordert nichts.

Doch genau darum geht es ja bei solch einer unabhängigen Losung. Sie soll objektiv ins Leben hinein sprechen und mir etwas mitteilen. Auch wenn es schon mal unangenehm ist. 2011 gab es schon mal so eine Losung:  
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Römer 12,21 
Doch da blieb das Böse allgemein. Es wurde nicht konkret benannt. Darunter konnte man verstehen was man wollte. Und so richtig böse bin ich ja eigentlich nicht. Zu mindestens nicht allzu oft. Und so was richtig Böses, also sowas wie Untreue, Diebstahl oder gar Mord brauche ich mir auch (noch) nicht vorwerfen.

Das ist dieses Jahr anders. Es geht um den konkreten Umgang mit anderen Menschen. Wie ich über sie denke, rede und wie ich sie behandle. Dieses Thema geht ausnahmslos jeden etwas an und an dieser Stelle wird jeder schuldig. Oft unabsichtlich, aber meistens sogar sehr bewusst.

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