Donnerstag, 1. Mai 2014

MAKE MISTEAKS


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Das verkrampfte Bemühen, nur ja keine Fehler zu machen, führt häufig zu den schlimmsten Fehlern. Prof.Querulix

Tja, das kann ich nur bestätigen. Lange Zeit bestand mein größtes Bemühen darin alles richtig zu machen. Das ist mir natürlich nicht gelungen und ich habe selbst unter kleinsten Fehlern sehr gelitten. Immer alles richtig und allen recht machen zu wollen ist eine große Bürde. Keiner kann alles immer richtig machen. Gäbe es diesen Menschen - wer würde ihn mögen?
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Aber genau das habe ich von mir verlangt und dabei noch gedacht, dass ich nur dann geliebt werde. Im Nachhinein kann ich sagen, dass der größte Fehler in meiner Jugend gewesen ist möglichst KEINE Fehler zu machen. Könnte ich noch mal von vorne anfangen, oder wenigsten mein Leben ab der Volljährigkeit ein zweites Mal leben: ich würde mehr Fehler machen! Mehr riskieren, ausprobieren, öfter scheitern und weniger gefallen. Meine Pubertät habe ich zögerlich mit Anfang 30 nachgeholt. Erwachsen geworden bin ich, hoffentlich endlich, jetzt mit über 40. Jetzt erlaube ich mir Fehler. Denn jetzt habe ich verstanden, dass es existentiell zum Menschsein dazu gehört. Solange ich lebe werde ich scheitern. Schuldig werden, versagen, enttäuschen, verletzen und mich irren.
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Immer wieder: hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen...

Leben bedeutet lebenslanges Lernen. Alles andere wäre Stagnation und damit Tod. Leben ist Entwicklung und Veränderung. Leben ist Saat und Ernte. Wachsen, gedeihen, Frucht bringen und vergehen. Um immer wieder neu anzufangen und auszuschlagen. Das lehrt die Natur - und der gesunde Menschenverstand. Aber bisher bin ich nur älter, aber noch nicht viel weiser geworden. Deshalb befürchte ich, dass ich noch eine Menge Fehler machen werden. Fehler, die ich besser schon in jüngeren Jahren abgearbeitet hätte. Dann könnte ich vielleicht jetzt schon aus ihnen gelernt haben.
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Ich hoffe, dass ich meine Kinder ihre eigenen Fehler machen lasse. Sie nicht vor Fehlern bewahre, sondern sie lehre mit Fehlern umzugehen: sich selbst zuvergeben, sich nicht zu verurteilen, sondern aus Fehlern zu lernen. Manchmal ist Leben schlichtes "trial and error".

Und noch eins weiß ich heute: Fehler sind keine Sünde! Sünde ist, Fehler nicht zuzugeben. Sie zu verstecken, vertuschen und schön zu färben. Der Mensch ist Mensch weil er Fehler machen kann. Wir sind quasi per Definition zu Fehlern befähigt. Sie gehören zu unserer Grundausstattung und sind im Lieferumfang enthalten. Kindern erlauben wir so gerade eben noch Fehler zu machen. Je kleiner sie sind umso niedlicher finden wir ihre "Fehlversuche". Doch je älter Menschen werden umso unbarmherziger wird mit Fehlerhaftigkeit umgegangen. Eine Erkenntnis die mich in den letzten Monaten entsetzt hat: alt bedeutet nicht automatisch auch weise zu sein. Es macht mich sogar regelrecht wütend wenn ich erlebe, dass sich Menschen gegen Ende ihres Lebens unreifer als ein Kleinkind verhalten. Und diesen Fehler möchte ich wirklich NICHT machen. Den möchte ich tunlichst vermeiden. Die Weichen dafür stelle ich heute. Jetzt.

Und deshalb plädiere ich heute, am 1.Mai 2014 für Fehler! Für das Recht zu scheitern, für das Recht Fehler machen zu dürfen - für das Leben! Ich demonstriere gegen mich selbst: gegen meine Unbarmherzigkeit mit mir und anderen, gegen Perfektionismus und die pure Vernunft.
 Ich fordere mich selbst auf:
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