Donnerstag, 21. August 2014

Sei ein lebendger Fisch!

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Ja, ich oute mich: ich bin in die evangelische Kirche eingetreten. Heute vor 11 Jahren. Vielleicht hat mich das alte Kinderlied mehr geprägt als ich dachte? Denn nach über dreißig Jahren als konfessionsloser, bzw. freikirchlich sozialisierter Mensch einer Institution beizutreten, die den Glauben zu ihrem Tagesgeschäft gemacht hat, ist schon sehr gegen den allgemeinen Trend.
Momentan lese ich ein Buch über Menschen, die nicht nur aus der Kirche ausgetreten sind, sondern ganz bewusst und entschieden ihren Glauben abgelegt haben. Die sich "ent-kehrt" haben.
Dekonversion ist der Fachbegriff für "nicht mehr glauben" können oder wollen. Umso kostbarer und unbegreiflicher ist für mich die Tatsache, dass ich glauben kann. Glauben darf. Es ist definitiv nicht mein Verdienst und ich empfinde es tagtäglich als großes Geschenk und Vorrecht glauben zu können. Grundsätzlich hat das auch gar nichts mit einer Kirchenmitgliedschaft oder Gemeindezugehörigkeit zu tun. Glauben ist zunächst mal eine Sache zwischen mir und Gott. Weil Gott in sich ein Gott der Beziehung ist - Vater, Sohn und Heiliger Geist - und weil es um Beziehung und nicht um ein System geht; darum ist ihm die Gemeinschaft seiner Kinder untereinander auch wichtig. Diese erlebe ich teilweise in der Gemeinde zu der ich jetzt gehöre. Ich erlebe sie im Freundeskreis. Aber auch mit wildfremden Menschen. Der Glaube verbindet Menschen.

Und trennt sie. So viel Leid, so viel Hass, so viel Unrecht geschieht im Namen dessen, der die Liebe ist. Dann möchte ich manchmal lieber nicht zu dem Verein gehören, der das verursacht. Aber ich kann nur bei mir selbst anfangen. Liebe empfangen und weitergeben. Versöhnung stiften und Gemeinschaft fördern.

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Evangelisch sein bedeutet für zunächst einfach im ursprünglichen Wortsinn: auf das Evangelium zurückgehend. Mich über die frohe, gute, lebensstiftende Nachricht von der Liebe Gottes zu mir freuen. Darin mein Leben finden und es darauf aufbauen. Es bedeutet aber auch in einer konkreten Kirchengemeinde meinen Platz gefunden zu haben und Gemeindeleben mitzugestalten. Es ist keine statische, formelle Mitgliedschaft sondern eine lebendige, aktive Zugehörigkeit. Die Gemeinde ist unperfekt, fehlerhaft, in unendlich vielen Bereichen optimierungsbedürftig. Weil Kirche kein Gebäude ist sondern aus Menschen gebaut wird. Weil ich unperfekt, fehlhaft und optimierungsbedürftig bin. 
Erstaunlich, dass Gott es mit mir und alle anderen aushält. Kirche ist  ein Organismus. Darum ist es wichtig, dass sie ihr Herz nicht vergisst und aus dieser Mitte heraus das Leben fließen kann. Dieses Herz ist Jesus. Das Kreuz der Mittelpunkt. Das möchte ich niemals vergessen.
sei ein lebendger fisch,
schwimme doch gegen den strom!
auf, und wag es frisch:
freude und sieg ist dein lohn
nur die toten fische schwimmen immer mit dem strom,
lassen sich mit allen andern treiben,
haben weder kraft noch mut, was anderes zu tun,
wollen in der grossen masse bleiben
habe doch den mut, auch einmal anders zu sein,
als die meisten leute um dich her,
wenn sie dich auch alle als nicht ganz normal verschrein,
frage du nur: was will denn der HERR?
doch aus eigner kraft wirst du nie ein lebendger fisch.
bitte GOTT um kraft an jedem tag.
glaub', dass auch in deinem leben JESUS sieger ist,
und du staunst was er zu tun vermag!


Wer mehr über das Buch und seinen Hintergrund erfahren möchte, dem empfehle ich folgendem Link nachzugehen: http://toby-faix.blogspot.de/2014/01/warum-ich-nicht-mehr-glaube.html

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