Mittwoch, 24. April 2013

Notiz-Blog

1.Shoppen mit Teenager-Söhnen. Ich bin so begeistert, verliebt und größter Fan meiner beiden wunderbaren, wunderschönen Söhne. Es ist so toll zu sehen wie sie groß werden, zu Männern. Ich liebe es Jungs-Mama zu sein. So unterschiedlich, so ähnlich, so einzigartig. Man wächst über sich selbst hinaus und in diese Rolle hinein. Es ist ein Lernprozess. Spannend. Nervig. Anstrengend. Aber kostbar. Um nichts in der Welt würde ich es missen wollen. Niemals hätte ich mir vorstellen können, was da auf mich zukommt. Was es bedeutet, was es ausmacht, was es mit mir macht. Nichts auf der Welt verändert einen so sehr wie (eigene) Kinder. Es ist ein Geheimnis, ein Mysterium, ein Geschenk. Letztes Jahr noch frustrierende, ermüdende Diskussionen beim Einkaufen. Dieses Jahr wusste ich ja, was auf mich zukommt. Habe mich darauf eingelassen und ermutigt. Bestätigt. Mauern abgerissen, anstatt welche aufzubauen. Es geht. Pubertät - wenn Eltern anfangen schwierig zu werden. Loslassen, immer wieder loslassen. Wurzeln und Flügel. Liebe. Ohne Ende Liebe. Love. All you can have. All you need. All you can give. Ich liebe es.
2. Shoppen mit Teenager-Söhnen. Der Zweite braucht inzwischen größere Klamotten als der Erste. Vorbei die Zeit des sparsamen Auftragens. Vorbei die Zeit wo ich die Klamotten aus dem SecondHand-Laden einfach mitbringen konnte. Vorbei die Zeit wo Nützlichkeit und Langlebigkeit die bestimmenden Kriterien waren. Über den Winter nur Chucks tragen? Kalte, nasse Füße bekommen? OK. Sind ja nicht meine. Grün, grün, grün, sind alle seine Kleider. Es sind halt sehr wenige, wenn es grad mal nur wenig grün gibt. OK. Sind ja nicht meine.
3. Shoppen mit Teenager-Söhnen. Ein Gehalt für fünf Personen. Wir gehen zu C&A und H&M. Menschen in Bangladesh haben in menschenunwürdigen Fabriken für uns genäht. Zu einem Lohn, der nicht zum Leben reicht. Ich kaufe nicht bei KIK. Ich kaufe auch nicht bei Hilfinger. Einfach "nur" bei C&A. Nicht viel. T-Shirts, Hosen, Strümpfe. So, das es reicht zum wechseln. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen. Schäme mich. Für unseren Wohlstand. Für unsere Ansprüche. Ich bekenne mich schuldig. Auch das ist etwas, was mein Mutter-Sein prägt: Das ständig schlechte Gewissen: meinen Kindern soll es gut gehen. Sie brauchen nicht im Luxus schwelgen, ich will sie nicht verwöhnen. Aber sie sollen es gut haben. Auch auf Kosten anderer. Das ist echt Scheiße. Ich hasse es.
4. Shoppen mit Teenager-Söhnen. Ich bin so dankbar, dass sie keine T-Shirts mit  Sonnenbrillen-tragenden-Affen wollen.
5. Mit meiner Tochter gehe ich (noch) nicht shoppen. Sie will alles. Was rosa ist und glitzert. Das wird wirklich schlimm.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen