Sonntag, 8. Juni 2014

das Gesetz

Er hat uns davon befreit, so leben zu müssen, wie es in dieser vergänglichen, vom Bösen beherrschten Welt üblich ist.

Ebenso wie Jesus von der Gefangenschaft der Sünde, die eine Beziehung zu Gott unmöglich macht, befreit, befreit er von der Gefangenschaft des Todes. Natürlich muss jeder Mensch sterben, aber es ist ein Unterschied ob die unsterbliche Seele nach dem physischen Tod weiterhin und diesmal auf ewig in der Gottesferne bleiben muss, oder ob der Mensch in die vollkommene Gottesnähe eintreten darf.

Als Christ ändert sich das Vorzeichen meines Lebens. Wo vorher noch ein Minus stand - die Unmöglichkeit der Veränderung; das Fehlen von Gnade, Liebe und Vergebung; ein negatives Vorzeichen mit allen damit verbunden Verlusten -  steht jetzt das Plus! Das Plus der Gotteskindschaft; das Plus der Möglichkeit von Veränderung; das Plus an Gnade, Liebe und Vergebung; das Plus an zusätzlichem Lebensgewinn; alles Positive, Gute, Wahre, Echte und Schöne, das Gott für jene beteit hält, die an ihn glauben.

Es gibt noch eine Art von Freiheit, auf die ich hier kurz eingehen möchte: die Freiheit vom Gesetz. Natürlich ist dieses Thema ebenso umfassen und kompliziert wie die anderen von mir angerissenen Bereiche. Und natürlich kann ich mich auch hier nur laien- und stümperhaft an dieses große Gebiet herantasten.
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Paulus plädiert im Galaterbrief leidenschaftlich dafür, dass Erlösung ein Gnadenakt Gottes ist und der Mensch sich niemals aus eigener Kraft erlösen kann. Entscheidend ist, was Gott für den Menschen getan hat und nicht, was der Mensch für Gott tun möchte oder soll. Gott hat das Gesetz gegeben, damit die Menschen erfahren was sein Wille ist und sie sich danach richten können. Das Paradoxe ist nur, dass der sündige Mensch das Gesetz niemals vollkommen halten kann. Es ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Das Gesetz bewirkt eigentlich nur, dass der Mensch sich seiner Schwäche überhaupt bewusst wird und ihm in dieser verzweifelten Lage nichts anderes übrig bleibt, als sich Gottes Liebe und Gnade auszuliefern. Es entlarvt die Hilflosigkeit und Unzulänglichkeit des Menschen und bildet daher ein Hilfsmittel für den Weg der Gnade. Denn der unmögliche Gesetzesgehorsam des Menschen wird abgelöst durch die vergebende Gnade Gottes.

Es geht in dem Galaterbrief darum, dass falsche Lehrer auftraten und die Gemeinden in Galatien verunsichtern, indem sie behaupteten, dass Heiden, die Christen werden wollten, zunächst einmal zum Judentum übertreten mussten. Sie sollten beschnitten werden und die Last des Gesetzes auf sich nehmen. Diese "Judaisten" bezogen dieses Veständnis aus der Tatsache, dass Israel das ausgewählte Volk Gottes war und damit auch das Christentum allein den Juden vorbehalten war. Hätte diese Auffassung damals Erfolg gehabt, wäre aus dem christlichen Glauben vielleicht nur eine neue jüdische Sekte geworden.

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